WAZ: Der Kampf gegen Aids. Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Geschrieben am 14-04-2009 |
Essen (ots) - Das Todesvirus, so wurde der Aids-Erreger einst getauft, aber das ist schon fast vergessen. Bis in die Schlagzeilen schaffte es die Krankheit zuletzt nur noch selten. Mit der Verhaftung von Nadja Benaissa hat sich das erstmal geändert.
"Gefährliche Körperverletzung" wird dem Star der "No Angels" vorgeworfen. Das ist aufschlussreich. Nicht zum ersten Mal wird gegen jemanden ermittelt, der um seine Infizierung mit dem HIV-Virus gewusst haben soll und trotzdem ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte. In der Frühzeit lautete die Anklage in solchen Fällen allerdings zuweilen auf versuchten Totschlag, ein schwerwiegenderer Vorwurf. Der Fortschritt im Kampf gegen die Immunschwäche lässt sich also auch in den Gerichtsakten ablesen: Aids ist kein Todesurteil mehr.
Der Einsatz effektiver Medikamente verbesserte die Überlebenschancen der Betroffenen enorm. Vielleicht ging mit dieser Entspannung eine gewisse Lässigkeit einher. In aufwändigen Kampagnen wird deshalb zu mehr Wachsamkeit aufgerufen.
Das ist eine eindeutige Botschaft. Und ob Nadja Benaissa gegen die Gesetze verstoßen hat, wird ein Gericht klären.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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