Neue OZ: Kommentar zu Thailand
Geschrieben am 13-04-2009 |
Osnabrück (ots) - Thailand taumelt
Die Regierung Abhisit scheint am Ende. Thailand taumelt. Noch ehe der smarte einstige Oxford-Student auch nur eines seiner Versprechen umgesetzt hat - allen voran die Aussöhnung einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft - herrscht Anarchie im Urlaubsparadies. Touristen sollten abwägen, ob sie das Risiko eingehen wollen, Sonne und Sand gegen Wasserwerfer und Warnschüsse eintauschen zu müssen.
Denn was ist von einer Regierung zu halten, die die Sicherheit von Urlaubern zusagt, aber nicht einmal die Staatschefs des Asien-Gipfels vor wütenden Protestierern zu schützen vermochte? In Hubschraubern fliehende Regierungsdelegationen: Abhisit wurde gedemütigt. Er sollte seinen Hut nehmen und Neuwahlen zulassen.
Dieses Wagnis angesichts der explosiven Stimmung im Land glückt nur, wenn das Votum unter den Augen internationaler Wahlbeobachter demokratisch vonstatten geht. Die Machtpole im Land - die für die Armen sprechenden Rothemden sowie die für Monarchie und Mittelstand stehenden Gelbhemden - müssten sich verpflichten, jedes Wahlergebnis zu akzeptieren. Nur so gelingt Versöhnung.
Eine Schlüsselrolle spielt das Militär. Dass Demonstranten eine Polizeikette sprengen und so den Asien-Gipfel stoppen, gibt zu denken. Auszuschließen ist nicht, dass laxes Durchgreifen den Sturz der Regierung beflügeln sollte. Ein Putsch liegt in der Luft. Es wäre der 19. Staatsstreich seit 1932.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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