Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu einer Welt ohne Atomwaffen
Geschrieben am 14-04-2009 |
Bielefeld (ots) - Erst vor wenigen Tagen hat US-Präsident Barack Obama die Vision einer atomwaffenfreien Welt beschworen. Eine russisch-amerikanische Vereinbarung zur drastischen Verringerung der nuklearen Sprengköpfe soll ein erster Schritt zur nuklearen Abrüstung noch in diesem Jahr sein. Auf Obamas Agenda steht auch ein weltweites Verbot der Herstellung spaltbaren Materials für militärische Zwecke und alle vier Jahre die Überprüfung solchen Materials. Dass seine Ideen für eine atomwaffenfreie Welt nur schwer umsetzbar sein werden, räumte der US-Präsident bereits in seiner Prager Rede ein, als er betonte, dass er dieses Ziel zu Lebzeiten wohl nicht mehr erreichen werde. Wie hart Obamas Vision mit der Realität kollidiert, zeigt jetzt die schroffe Reaktion Nordkoreas auf die Verurteilung seines Raketentests durch den UN-Sicherheitsrat. Das kommunistische Land will aus allen internationalen Gesprächen über sein Atomprogramm aussteigen und »die nukleare Abwehr zur Selbstverteidigung in jeglicher Weise stärken«. Die nordkoreanische Führung nutzt ihr Nuklearpotenzial zur Daseinssicherung, auf das man auch zu einem hohen Preis nicht verzichten würde. Fortschritte bei Verhandlungen über die Stilllegung des Reaktors Yongbyon wurden von den Nordkoreanern in der Vergangenheit immer wieder vom Tisch gewischt. So beruht etwa die Stärke Israels zu einem erklecklichen Teil auf seinem geheimen Atombombenarsenal, das auf feindliche arabische Nachbarn in hohem Maße abschreckend wirkt. Dass Atomwaffen Kriege verhindern können, zeigt das Beispiel der Erzfeinde Indien und Pakistan. Das nukleare Gleichgewicht dieser Atommächte hat in den vergangenen zehn Jahren offenkunig dazu geführt, dass ein verheerender Waffengang ausblieb. Wie utopisch die Vorstellung einer atomwaffenfreien Welt ist, zeigt die Tatsache, dass Bauteile für Sprengköpfe oder Trägerraketen über dunkle Kanäle zu kaufen sind. Die Hoffnung, mit einer Übereinkunft der klassischen Atommächte wie USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich die Weiterverbreitung von Nuklearmaterial stoppen zu können, ist zerstoben. So hat der Iran unter Berufung auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Kernenergie den Weg zur Nuklearmacht fast vollständig zurückgelegt, trotz aller Bemühungen der EU und Russlands, Teheran von der Urananreicherung abzubringen. Vor diesem Hintergrund wird der angestrebte neue Vertrag Washingtons mit Moskau zur atomaren Abrüstung zwar ein Zeichen setzen, Nachahmer wird er nicht finden. Gerade kleinen Atommächten verleiht die Bombe eine militärische Stärke, die sie durch Abrüstungsschritte wieder verlieren würden. Die Welt ohne Atomwaffen wird Utopie bleiben. Und so hat hat Obama seiner Vision den Satz hinzugefügt, auf den kein Präsident einer Weltmacht verzichten kann. Die USA werden Nuklearmacht bleiben, solange Atomwaffen in der Welt existieren.
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
197113
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Genmais-Verbot Bielefeld (ots) - Das Genmais-Verbot ist eine reine Glaubensfrage. Entweder man glaubt an den Nutzen oder an den möglichen Schaden. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich bei ihrer Verbotsentscheidung auch von der Macht der Verbraucher und Landwirte leiten lassen. Denn das Stimmungsbild ist in Deutschland derzeit eindeutig: Die Mehrheit lehnt Gentechnik ab, solange sie direkt oder indirekt in die Nahrungskette gelangen könnte. Weit weniger Vorbehalte gibt es hingegen gegen gentechnisch hergestellte Arzneimittel. Diese werden mehr...
- Rheinische Post: Angst vor Genmais Düsseldorf (ots) - Von Eva Quadbeck Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat sich mit dem Anbau-Verbot für gentechnisch veränderten Mais Luft verschafft. Ihre Partei, deren mächtiger Chef und die bayerischen Bauern wollen keinen Genmais auf bayerischen Feldern. Aigner, die als forschungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion eine positive Haltung zur grünen Gentechnik vertrat, beugte sich nun dem Druck der starken Männer aus München. So gesehen stimmt es nicht, wenn Aigner behauptet, das Verbot für den Anbau von Genmais sei keine politische mehr...
- Rheinische Post: Unruhiges Thailand Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Die regierungsfeindlichen Demonstranten in Bangkok haben zum Rückzug geblasen. Ihr Aufruhr der letzten Tage ist vorbei - vorerst. Es ist ein taktischer Schachzug der "Rothemden", mehr nicht. Die Demonstranten wollten weiteres Blutvergießen vermeiden und sich nicht aufreiben lassen. Doch die gewaltsamen Kämpfe zwischen der Regierung und der Opposition auf der Straße werden wieder aufflammen, weil Thailands Grundproblem ungelöst bleibt. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva müsste das Land einen. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Genmais Stuttgart (ots) - Die Skepsis der Deutschen gegenüber der grünen Gentechnik hat nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun. Niemand hat etwas gegen die graue Gentechnik einzuwenden: Dabei werden mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen besonders gründlich säubernde Waschmittel hergestellt. Auch wenn für die Medizin mit Hilfe der roten Gentechnik künstlich Insulin hergestellt wird, ist das für kaum jemanden ein Problem. Der entscheidende Unterschied zur grünen Gentechnik ist ein anderer: Bei ihr verlassen die in ihrem Erbmaterial veränderten mehr...
- Der neue Tag: Kommentarauszug zur Genmais-Entscheidung Weiden (ots) - "Das Genmaisverbot war überfällig. Die Risiken, die die Aussaat gentechnisch veränderten Saatgutes für die Umwelt bergen, sind trotz intensiver Forschungen unüberschaubar geblieben. Zu groß ist zudem die Gefahr, dass einzelne Saatguthersteller Landwirte in die wirtschaftliche Abhängigkeit treiben. Und nach wie vor ist nicht geklärt, wer denn einmal die Haftung für etwaige Schäden an Mensch und Natur übernimmt. Gut, dass Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner nun ein Machtwort gesprochen hat. (...)" Originaltext: Der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|