Rheinische Post: Unruhiges Thailand
Geschrieben am 14-04-2009 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Die regierungsfeindlichen Demonstranten in Bangkok haben zum Rückzug geblasen. Ihr Aufruhr der letzten Tage ist vorbei - vorerst. Es ist ein taktischer Schachzug der "Rothemden", mehr nicht. Die Demonstranten wollten weiteres Blutvergießen vermeiden und sich nicht aufreiben lassen. Doch die gewaltsamen Kämpfe zwischen der Regierung und der Opposition auf der Straße werden wieder aufflammen, weil Thailands Grundproblem ungelöst bleibt. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva müsste das Land einen. Das setzt Kompromissbereitschaft voraus, die keine Seite hat. Thailand ist zerfallen in "Rot-" und in "Gelbhemden". Der Abgrund zwischen beiden Teilen der Gesellschaft ist der zwischen Arm und Reich, zwischen vernachlässigtem Land und privilegierter Stadt, zwischen Republikanern und Royalisten, die von den alten Eliten gestützt werden. Seit 2006, als der unter Korruptionsverdacht stehende Ministerpräsident Thaksin Shinawatras vom Militär weggeputscht wurde, versinkt Thailand im Chaos. Wechselseitig wird versucht, den politischen Gegner mit Gewalt von der Macht zu vertreiben. Die Folge ist ein Machtvakuum. Thaksin heizt seine "Rothemden" vom Ausland her an. Die Gelben fürchten seine Rückkehr und einen anderen Staat.
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