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Allmendinger: Kurs halten statt Reformen zurückzunehmen / WZB Studie: Wie fit ist der Arbeitsmarkt für die Krise?

Geschrieben am 27-04-2009

Berlin (ots) - Berlin - Die jüngsten Arbeitsmarktreformen haben
die Beschäftigungschancen für die meisten Menschen verbessert. Ältere
Beschäftigte zählen zu den Gewinnern des letzten Aufschwungs. 20
Jahre nach dem Mauerfall haben sich die Chancen auf den Einstieg in
Arbeit in Ost- und Westdeutschland deutlich angenähert. Dagegen haben
Langzeitarbeitslose nicht von den Arbeitsmarktreformen profitieren
können. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die das
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) durchgeführt hat.

Das WZB hat herausgefunden, dass sich die Chancen auf einen
Einstieg in Arbeit in der letzten Konjunkturphase verbessert haben.
Rund drei Viertel der Erwerbslosen, die zunächst eine befristete
Beschäftigung aufgenommen hatten, waren auch drei Jahre später noch
erwerbstätig, wobei der Hälfte dieser Personen bereits der Wechsel
auf eine unbefristete Stelle gelungen war.

Das WZB untersuchte zudem, welche Methoden bei der Stellensuche
genutzt wurden und welche letztlich zum Erfolg führten. Ergebnis: Je
nach Alter, Bildungsgrad und Dauer der Erwerbslosigkeit erweisen sich
unterschiedliche Methoden als erfolgreich. So fanden junge,
hochgebildete Menschen vermehrt über Initiativbewerbungen und das
Internet einen Job, während Langzeitarbeitslose und Menschen mit
niedriger Bildung eher über die Bundesagentur für Arbeit den Einstieg
in Arbeit schafften.

Die Präsidentin des WZB, Prof. Jutta Allmendinger, sagte: "Die
bisherigen Arbeitsmarktreformen haben das Problem der
Langzeiterwerbslosigkeit nicht zufriedenstellend lösen können." Bei
Teilgruppen wie älteren Erwerbslosen habe man jedoch Fortschritte
erzielt. Aufgrund der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise
bestehe jedoch die Gefahr, dass Reformen zurückgenommen werden. So
wird diskutiert, die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I wieder zu
verlängern. "Statt Reformen zurückzunehmen, sollte Kurs gehalten
werden. Auch müssen neue Konzepte für Übergänge zwischen Bildung,
Ausbildung, Weiterbildung, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit
entwickelt werden - auch im Blick auf die demographische Entwicklung
des 21. Jahrhunderts und jene Personengruppen, die am schwersten den
Einstieg in Arbeit schaffen."

INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer forderte aus diesem Grund
weitere Reformanstrengungen am Arbeitsmarkt: "In seiner derzeitigen
Form ist der deutsche Arbeitsmarkt nicht krisensicher. Es müssen
verstärkt Anreize zur Integration von Langzeitarbeitslosen gesetzt
werden, um nach der Krise schnell wieder ein hohes
Beschäftigungsniveau zu erreichen."

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Bernd Schwang, schwang@insm.de, Tel.: (0221) 4981-412

Rückfragen beantworten auch die Autoren der Studie:
Dr. Johannes Giesecke (Studienleiter WZB), johannes.giesecke@wzb.eu
und Jan Paul Heisig (Projektmitarbeiter WZB), Tel.: (030) 25491-527,


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