(Registrieren)

Abgang fossiler Kraftstoffe - Clean Moves wagt Blicke über deutschen Tellerand

Geschrieben am 29-04-2009

Brüssel/Hannover (ots) -

- Das Forum Clean Moves auf der Hannover Messe nimmt international
effiziente Fortbewegungstechnologien unter die Lupe

Das Öl geht zur Neige, der Klimawandel ist Realität, der
Verbrennungsmotor Vergangenheit. Diese Prämissen bestimmen alle
Konzepte zukünftiger Mobilität. Wie sich diese verändert, welche
Techniken über Marktreife verfügen, wie die Zukunft effizienter
Fortbewegung aussieht, darüber referierten und diskutierten auf dem
Konferenz-Forum Clean Moves auf der Hannover Messe in der vergangenen
Woche zahlreiche Experten aus Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und
Politik.

Bereits am Montag ging Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin
"Energie, Verkehr und Umwelt" am DIW mit den jüngsten politischen
Maßnahmen ins Gericht: Die Abwrackprämie sei volkswirtschaftlich
ineffizient, sie löse lediglich Strohfeuereffekte aus, kein
nachhaltiges Wachstum. "Wir benötigen eine gesunde Branche, die
innovative Mobilitätslösungen anbietet. Die Branche muss sich gesund
schrumpfen und neue Technologien anbieten. Anstatt in die
Abwrackprämie sollten die 5 Mrd. Euro eher in einen
Technologie-Förderfonds investiert werden, aus dem die besten
technologischen Konzepte der Automobilanbieter gefördert werden", so
Prof. Kemfert.

Dass im Automobilbereich bereits heute Effizienzsteigerungen um
bis zu 50 Prozent erreicht werden können, rechnete Greg Archer von
der Low Carbon Vehicle Partnership (einem Zusammenschluss von ca. 300
britischen Firmen, Organisationen und Akteuren aus Politik und
Verwaltung) aus London vor. "Der Transportsektor hat bislang
versagt", sagte Archer am Dienstag auf der Clean Moves. Er ist der
Ansicht, dass gezielte Nachfrageanreize seitens der
Automobilindustrie zu einer Reduzierung vor allem von Leistung, Größe
und Gewicht der Wagen führen müssten. Die Bahn dagegen habe in den
vergangenen 20 Jahren sehr viel getan, um energiesparender zu fahren,
erklärte Dr. Libor Lochmann, stellvertretender Vorsitzender der
Gemeinschaft der Europäischen Bahnen und Infrastrukturgesellschaften
in Brüssel. Die Bahnen seien für nur 1,6 Prozent der CO2 Emissionen
im Transportbereich verantwortlich und hätten diese im Gegensatz zum
motorisierten Individualverkehr im Vergleich zum Referenzjahr 1990
gesenkt.

Im vergangenen Jahr mussten Biokraftstoffe einen Meinungssturm
über sich ergehen lassen. Bis dahin als probates Mittel zur Senkung
von CO2-Emissionen gefeiert, sah sich die Branche plötzlich mit dem
Vorwurf konfrontiert, für weltweit explodierende Lebensmittelpreise
und damit den Hunger vieler Menschen verantwortlich zu sein. Sollen
Agrarprodukte auf den Teller oder in den Tank war plötzlich die
Frage. Johannes Lackmann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen
Biokraftstoffindustrie, wehrt sich gegen diese Vorwürfe und verlangt
von der Politik die Beibehaltung der Beimischungsquoten. "Es muss
eine klare Zertifizierung von Nachhaltigkeitskriterien erfolgen, auch
international, denn Biokraftstoffe werden in Zukunft einen Teil des
fossilen Öls ersetzen müssen", erläuterte Lackmann.

Knoten, Takt, Vernetzung. Damit umschrieb Pieter Zijlstra,
Vize-Direktor des Schweizer Bundesamt für Verkehr, die Spezialitäten
für das weltweit viel gerühmte Beispiel öffentlichen Transportes.
Warum Schweizer weit mehr als doppelt so viele Kilometer mit der Bahn
fahren als Deutsche erklärte er so: "Dass sehr viel in die Schweizer
Bahn investiert wird, liegt darin begründet, dass sich die
Schweizerinnen und Schweizer - per Volksabstimmung - zutiefst zu
ihrer Bahn bekannt haben. Und wenn sie das einmal beschließen,
bleiben sie dabei."

Einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent Pedelecs in naher
Zukunft auch in Deutschland prognostizierte Kurt Schär von der
Schweizer Firma Biketec. Er sieht in elektrisch unterstützten
Fahrrädern die Zukunft urbaner Mobilität. Chinesische Verhältnisse
auf deutschen Straßen: Fahrrad - Auto 3:1. Damit dürfte ein großer
Teil der Reduktions- und Effizienzziele leicht zu erreichen sein.

Im 21. Jahrhundert sind Mobilitätsdebatten noch den Konzepten des
vergangenen Jahrhunderts verhaftet. Was es jetzt braucht, sind
bahnbrechende Lösungen. "Pkw sind für den größten Teil der
verkehrsbedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Als Brückenkopf zur
seit Jahrzehnten überfälligen Ablösung des Ölzeitalters bietet die
CLEAN MOVES bereits jetzt realisierbaren Lösungen eine ergebnisoffen
vernetzte Plattform", stellt Ralph Kappler, Initiator von CLEAN
MOVES, heraus.

Originaltext: Deutsche Messe AG Hannover
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13314
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13314.rss2

Pressekontakt:
Ralph Kappler
Halo Energy
Tel.: +32 - 2539 2008
E-mail: rkappler@halo-energy.com

Marco Siebert
Deutsche Messe
Tel.: +49 - 511 89-31619
E-mail: marco.siebert@messe.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

200036

weitere Artikel:
  • Endspurt bei den AOK-Arznei-Rabattverträgen 2009-2011 / Jetzt Zuschlag für umsatzstärksten Wirkstoff Omeprazol erteilt - 55 von 63 Wirkstoffen ab Juni fest rabattiert Stuttgart (ots) - Die laufende Arznei-Rabattrunde der AOK ist jetzt wenige Meter vor dem Ziel: Nach eigenen Angaben konnte die AOK bis Mittwoch (29.04.2009) Zuschläge für weitere sechs der insgesamt 63 ausgeschriebenen Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen erteilen. Darunter befinde sich auch der im AOK-System umsatzstärkste Wirkstoff Omeprazol. Von dem Mittel gegen Magenbeschwerden seien mit dem AOK-System 2007 bundesweit rund 5,8 Millionen Verordnungen abgerechnet worden, was einem Umsatzvolumen von mehr als einer Viertel Milliarde Euro entspreche. mehr...

  • Schweinegrippe: Unternehmen unterschätzen Gesundheitsrisiko - Jeder zweite Betrieb toleriert vorzeitige Rückkehr an den Arbeitsplatz Hamburg (ots) - In jedem zweiten Unternehmen in Deutschland kehren Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurück, ohne ihre Erkrankung auskuriert zu haben. In jedem dritten Betrieb ist dieses Verhalten sogar gängige Praxis. Angesichts der sich ausbreitenden Schweinegrippe ist der bisherige Umgang mit den Ansteckungsrisiken in der betrieblichen Gesundheitsprävention alarmierend. "Wer krank ist, bleibt zu hause" gehört zu den sieben Hygieneregeln, die vom Robert Koch Institut zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr durch Viren ausdrücklich angemahnt mehr...

  • Besondere Ehrung der Kommunalwirtschaft / VKU-Innovationspreis an Dr. Norbert Ohlms von den Stadtwerken Münster verliehen Berlin (ots) - Auf der Verbandstagung des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) wurde heute erstmalig der VKU-Innovationspreis verliehen. Vor rund 1.000 Führungskräften der Kommunalwirtschaft überreichte VKU-Präsident, Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil, den Preis an den Technischen Direktor der Stadtwerke Münster und VKU-Vizepräsidenten, Dr. Norbert Ohlms. In seiner Laudatio machte Weil deutlich, warum Dr. Ohlms den VKU-Innovationspreis erhält: "Dr. Ohlms hat sich in vielen verschiedenen Bereichen der Energiewirtschaft mit mehr...

  • IKK e.V.: Keine Zusatzbeiträge bei den Innungskrankenkassen in diesem Jahr Berlin (ots) - Presseberichten zufolge planen offenbar verschiedene Krankenkassen ab dem 1. Juli 2009 Zusatzbeiträge zu erheben. Darunter ist keine der im IKK e.V. vertretenen Innungskrankenkassen. Sowohl die BIG Gesundheit, die IKK Brandenburg und Berlin, die IKK gesund plus, die IKK Niedersachsen als auch die IKK Nordrhein, die numIKK, die IKK Thüringen und die SIGNAL IDUNA IKK sehen mit Blick auf ihre derzeitige wirtschaftliche Situation keine Veranlassung, ihre Versicherten mit einem Zuschlag zum normalen Beitragssatz zu belasten. mehr...

  • JetBrains RubyMine 1.0 - Eine brandneue Ruby and Rails IDE Prag (ots/PRNewswire) - - JetBrains bringt RubyMine auf den Markt, eine vollausgestattete Entwicklungsumgebung für produktive Ruby- und Ruby on Rails-Entwicklung JetBrains(R), Ersteller intelligenter, produktivitätssteigernder Tools für Softwareentwickler, gab bekannt, dass RubyMine 1.0, die neue IDE des Unternehmens für produktive Ruby- und Rails-Entwicklung jetzt allgemein verfügbar ist. (Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20070118/JBLOGO) Seit der ersten Ankündigung der RubyMine IDE und ihrer Public Preview im November, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht