Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Deutschland / Monarchie
Geschrieben am 29-04-2009 |
Osnabrück (ots) - Prinz und Philosoph
Prinz Charles? Wer denkt da nicht an Segelohren, Bäumchen pflanzen, Orden anheften, peinliche Liebesenthüllungen und nach wie vor an Diana, seine tragisch verunglückte Ehefrau? Wie viel Spott muss dieser König in der Warteschleife ertragen, weil er mit Pflanzen spricht und Natur-Heilslehren verficht.
Und doch - bei allen Schrullen und Unzulänglichkeiten - dieser Windsor mit akademischem Abschluss sollte sehr ernst genommen werden. Als Öko-Philosoph und Bio-Landwirt, als unermüdlicher Förderer benachteiligter Jugendlicher und Verfechter humanen Städtebaus erlaubt sich Britannias Thronfolger die Freiheit einer eigenen Meinung. Klarer als mancher in Abhängigkeiten verstrickte Politiker hat er die Notwendigkeit von Umweltschutz und Ressourcenschonung erkannt und mahnt zur Umkehr.
Der Glamour-Faktor geht gegen null beim Besuch des Prinzen und seiner Ehefrau in Berlin. Die Royals, die sich selber gern "die Firma" nennen, arbeiten bei ihrer ersten gemeinsamen Visite in Deutschland. Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften, Integration und Geschichte - das Programm hat wenig mit Small Talk zu tun. Und es bringt Charles die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Er hat ihn sich verdient.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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