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Südwest Presse: Kommentar zu Opel

Geschrieben am 04-05-2009

Ulm (ots) - Manchmal muss man nur genau zuhören. Im März hatte
Sergio Marchionne in einem Vortrag am Bodensee davon gesprochen, dass
"nur sechs oder gar nur fünf globale Autokonzerne" überleben werden.
Niemand hatte sich dafür interessiert, was das eigentlich für den
Fiat-Chef selbst bedeutet. Jetzt wollen die Italiener tatsächlich mit
Chrysler und Opel zusammen die Nummer 2 in der Welt und die Nummer 1
in Europa werden.
Dies alleine ist schon ambitioniert. Schließlich weiß man nicht erst
seit der im Himmel geschlossenen - und mittlerweile geschiedenen -
Ehe von Daimler und Chrysler, dass Zusammenschlüsse oft nicht
klappen. Doch hier wollen sich zudem drei Lahme zusammentun. Chrysler
hängt am Staatstropf. Auch Opel benötigt Milliarden an Überbrückung.
Und Fiat steht ebenfalls nicht gerade auf soliden Füßen.
Dazu kommt, dass die Deutschen und Italiener keine zum Überleben
notwendigen sechs bis sieben Millionen Mittelklasse-Autos im gleichen
Segment bauen können. Es wird deshalb zu tiefen Stellen-Einschnitten
in Deutschland kommen - nicht nur im Werk Kaiserslautern. Die
deutschen Steuerzahler werden für die derzeit geplante Erhaltung der
Endmontage von Opel noch bluten.
Es stimmt: Es gibt keine Alternative zu der Hochzeit im Keller. Aber
man sollte so ehrlich sein und sagen, dass es ohne einen harten
Stellenabbau und weitere Milliarden an Staatshilfe nicht gehen wird.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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