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WAZ: Ärzte am Wochenende in England - Gezielte Überarbeitung - Leitartikel von Petra Koruhn

Geschrieben am 04-05-2009

Essen (ots) - Ein Arzt aus Witten spritzt einem Mann in England
die falsche Dosis. Der Mann stirbt. So tragisch dieser Fall ist, so
skandalös sind die Umstände. Es geht hier um den Tod eines Menschen -
und es geht um ein Gesundheitssystem, das so etwas zulässt.
Wie viele Mediziner sich am Wochenende aufmachen, um die Lücken im
marodierenden englischen Gesundheitssystem zu stopfen und sich selbst
das Konto mit etwa 87 Euro pro Stunde zu füllen, wissen auch die
Ärztekammern nicht genau. Es muss sich kein Arzt abmelden. Keiner
darüber Buch führen, wieviel Stunden er schon geschuftet hat. Was
kein Busfahrer darf, praktiziert der Arzt. Weil er mehr Geld braucht!
Nun könnte man sagen, dass Ärzte gerechter bezahlt werden müssen
(Assistenzarzt ca. 3000 Euro). Doch selbst dieses Argument sticht
nicht. Wer seine Fürsorge für den Patienten durch gezielte
Überarbeitung aufs Spiel setzt, handelt nicht ökonomisch, sondern
extrem verantwortungslos. Wenn Ärzte das nicht erkennen, müssen
Regelungen gefunden werden, die ein derart zynisches Vorgehen
unterbinden. Sonst traut man sich montags nicht mehr zum Arzt.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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