Beteiligungskapital als Rettungsanker für den Mittelstand - Rödl & Partner-Studie zu Private Equity-Investitionen zeigt Perspektiven auf
Geschrieben am 05-05-2009 |
München (ots) -
- Trotz Finanzkrise wagt Beteiligungsbranche positiven Ausblick - Unverändert hohe Mittel stehen für Investitionen bereit - Bayern attraktivstes Bundesland für Private Equity-Investitionen
Die weltweite Finanzkrise verschärft die Finanzierungsbedingungen für die mittelständische Wirtschaft. Auch die Beteiligungsbranche muss erhebliche Einschnitte hinnehmen, weil kreditgestützte Übernahmen kaum finanzierbar sind. Dies ergab eine Befragung deutscher Private Equity-Gesellschaften durch das internationale Beratungs- und Prüfungsunternehmen Rödl & Partner.
Das Finanzierungsverhalten der Banken wird von 91 Prozent der Befragten als restriktiver bewertet. Die deutschen Beteiligungsunternehmen sind trotzdem zuversichtlich, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Nach wie vor stehen unverändert hohe Mittel zur Verfügung, um den Eigenkapitalbedarf der mittelständischen Wirtschaft zu bedienen. 58 Prozent der befragten Unternehmen planen 3-5 neue Engagements in diesem Jahr. Von den Investitionen profitieren vor allem die Branchen Umwelt, Medizin und Pharma/Biotechnologie. Bayern liegt als attraktivster Investitionsstandort der Finanzinvestoren vor Nordrhein-Westfalen.
Für die Studie wurden im Frühjahr 2009 rund 300 in Deutschland tätige Beteiligungsgesellschaften befragt, die vorwiegend in mittelständische Unternehmen investieren.
"Die Aufnahme von Beteiligungskapital entwickelt sich zu einer der bedeutendsten Alternativen für die Mittelstandsfinanzierung", erklärt Wolfgang Kraus, Geschäftsführender Partner von Rödl & Partner. "Mittelständische Unternehmer stehen Finanzinvestoren heute viel offener gegenüber. Doch die weitere Entwicklung wird davon abhängen, ob der Markt für Transaktionen und Börsengänge wieder in Gang kommt, damit die Investoren auch eine Möglichkeit zum Ausstieg aus den Beteiligungen haben."
"Die Beteiligungsbranche wird die Jahre 2009/2010 dazu nutzen, ihre Engagements zu konsolidieren", betont Björn Stübiger, Leiter Corporate Finance bei Rödl & Partner. "Aber Optimismus ist berechtigt. Die restriktive Kreditvergabe der Banken treibt die mittelständische Wirtschaft in die Arme der Finanzinvestoren. Wenn es diesen gelingt, ihre Reputation weiter zu verbessern, werden Private-Equity-Investitionen bald zum Normalfall."
Als wichtigster Grund für die Aufnahme von Beteiligungskapital benennen 56 Prozent der Unternehmen den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von den Banken. 30 Prozent lösen die Unternehmensnachfolge über die Aufnahme eines Finanzinvestors. "Die Finanzkrise hat eine Vertrauenskrise gegenüber den Kreditinstituten ausgelöst. Viele Mittelständler sehen Beteiligungen heute als Rettungsanker und nicht mehr als Bedrohung an", so Stübiger.
Die Finanzkrise wirkt sich erheblich auf das Fundraising der Beteiligungsgesellschaften aus. 68 Prozent sehen grundsätzlich Probleme bei der Einwerbung von Kapital. Allerdings sind auch die Unternehmenswerte aus der Sicht von 88 Prozent der Befragten gesunken. Nachdem unverändert hohe Mittel für Investitionen in die mittelständische Wirtschaft zur Verfügung stehen, könnten dadurch sogar zusätzliche Engagements möglich werden.
Die Branchen Umwelttechnologie, Medizintechnik und Pharma/Biotechnologie stehen nach wie vor im Interessenfokus der Finanzinvestoren. Aber auch der Maschinen- und Anlagenbau, Telekommunikation/IT und Elektrotechnik werden als attraktiv bewertet. Bau/Handwerk, Textil, Nahrungs- und Genussmittel, der Handel sowie der Fahrzeugbau gelten bei Investoren dagegen als unattraktiv.
Bei der Gewichtung der fünf stärksten Investitionsstandorte ergibt sich ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Bayern gilt bei Finanzinvestoren als attraktivster Standort (34%), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (27%) und Baden-Württemberg (22%). "In Bayern und mit Abstand auch in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg stimmen die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Engagement der Finanzinvestoren", betont Kraus.
Auffällig ist die immer schärfere Kritik an den steuerlichen Rahmenbedingungen für die Beteiligungsbranche. Das Wagniskapitalbeteiligungsgesetz gilt als missglückt. Zahlreiche Studienteilnehmer fordern, die gesetzlichen Voraussetzungen für Finanzinvestoren in Europa und den USA zu vereinheitlichen.
Fazit: Beteiligungsgesellschaften könnten von Finanzkrise profitieren
Durch die Finanzkrise hat sich die Stimmung auch bei Beteiligungsgesellschaften, die vorwiegend bei mittelständischen Unternehmen engagiert sind, eingetrübt. Doch die Branche sieht nach einer Konsolidierungsphase mittelfristig wieder gute Entwicklungschancen. "Beteiligungskapital hat sich im Mittelstand als wichtigste Finanzierungsalternative etabliert. Die Bereitschaft, Unternehmensbeteiligungen abzugeben, wächst weiter an. Private Equity könnte bald eine ganz normale Finanzierungsform sein. Aus den Heuschrecken werden langsam zahme Grashüpfer, die die Wirtschaft beleben", resümiert Kraus.
Die Studie kann in der Pressestelle angefordert werden.
Rödl & Partner
Rödl & Partner ist eines der führenden deutschen Beratungs- und Prüfungsunternehmen mit 3.000 Mitarbeitern in 37 Ländern weltweit. Das Kerngeschäft bilden die Rechtsberatung, Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung.
Der Bereich Corporate Finance berät Unternehmen bei der Aufnahme von Kapital über den Kapitalmarkt, strategischen Partnerschaften, M&A-Transaktionen sowie der Stärkung der Eigenkapitalbasis über Private Equity und Venture Capital.
Originaltext: Rödl & Partner Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56333 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56333.rss2
Ansprechpartner:
Wolfgang Kraus, Geschäftsführender Partner Tel.: +49 (911) 9193-3333, E-Mail: wolfgang.kraus@roedl.de Björn Stübiger, Leiter Corporate Finance Tel.: +49 (89) 928780-515, E-Mail: bjoern.stuebiger@roedl.com Pressekontakt Matthias Struwe, Eye Communications Tel.: +49 (761) 1376221, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de
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