Neue Westfälische: Krieg am Hindukusch Fisch im Wasser BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 07-05-2009 |
Bielefeld (ots) - Deutschlands Freiheit, so sagte der frühere Verteidigungsminister Peter Struck, werde am Hindukusch verteidigt. Der Preis dieser Freiheit isthoch: 13 tote Soldaten, andere auf Lebenszeit körperlich und seelisch verstümmelt. Der Afghanistan-Krieg brennt sich langsam aber stetig in unser Bewusstsein ein. Das gleiche gilt, aber mit weitaus stärkerer Intensität für die Menschen in Afghanistan und Pakistan. Dort muss tagtäglich der Tod von Zivilisten, von Greisen, Müttern und Kinder beklagt werden. Dort betrachten dies nur wenige als Preis der Freiheit, sondern als ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte der Unterdrückung. Sie sind des Krieges Leid. Wer ihn beendet, ist gut in ihren Augen. So gesehen, gibt es keine gute Seite in diesem Krieg. Die Motive der westlichen Welt für die Intervention in Afghanistan, so weit sie nicht nur auf eigene Interessen ausgerichtet sind, sind aller Ehren wert. Doch die Charta der Menschenrechte lässt sich weniger mit Schwertern denn mit Pflugscharen verbreiten. Längst hat der Krieg die Grenzen Afghanistans verlassen - wenn er denn je an willkürlich gezogenen Grenzen halt gemacht hat. Auch in Pakistan ist Krieg und beileibe nicht nur in der Grenzregion. Das dortige Regime ist zu einer Marionette des Westens geworden, gestützt auf Waffen und wenig geduldet in weiten Teilen des Staates. Überall ist der Fundamentalismus auf dem Vormarsch, bewegt sich wie ein Fisch im Wasser. Die westliche Vormacht USA weiß dies alles. Dennoch glaubt Präsident Barack Obama fest daran, diesen Krieg gewinnen zu können, weil er von dessen Gerechtigkeit und Zielen überzeugt ist. Doch die Taliban sind nicht El Kaida, so gruselig fremd deren Regime war und ist. El Kaida aber hat dort eine fabelhafte Plattform, auch um Kämpfen zu lernen. Und täglich neuen Anlass für Propaganda gegen westliche Werte.
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