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Finanzkrise könnte der Konsolidierung des Bankensektors neuen Schub geben

Geschrieben am 12-05-2009

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument mit Berichten und Analysen zu
weltweiten Fusionen und Übernahmen liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Seit Ausbruch der internationalen Finanzmarktkrise wächst der
Einfluss des Staates im Finanzsektor. Vor allem nach dem
Zusammenbruch der US-Investment Bank Lehman Brothers im September
2008 haben die Regierungen weltweit ihren Zugriff auf Banken und
Versicherungen verstärkt. Allein von Oktober 2008 bis März 2009 haben
sie sich mit rund 200 Milliarden Euro an Investitionen im
Finanzsektor beteiligt. Dies zeigt eine Auswertung der weltweiten
Beteiligungen und Übernahmen im Finanzsektor von Bureau van Dijk
Electronic Publishing (BvDEP) und dem Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) - der aktuelle M&A-Report (s. angehängte
Datei).

Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten, die als "Musterland des
Kapitalismus" gelten, hat der Einfluss des Staates im Finanzsektor in
den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Insgesamt hat sich die
US-Regierung seit September 2008 an Banken und Versicherungen mit
mehr als 142 Milliarden Euro beteiligt. Damit war die US-Regierung
gemessen am Transaktionsvolumen seit 2007 an knapp 70 Prozent aller
Staatstransaktionen weltweit beteiligt. Die größte Einzeltransaktion
war die Beteiligung der US-Regierung am Finanzriesen AIG. Knapp 31
Milliarden Euro hat sie sich den Einstieg bei dem stark
angeschlagenen Versicherungskonzern kosten lassen.

In allen anderen Ländern wurden im Vergleich dazu deutlich weniger
Transaktionen mit staatlicher Beteiligung abgeschlossen. So waren
westeuropäische Regierungen nur an 22 Prozent aller Transaktionen im
Finanzmarkt ihrer Staaten beteiligt. Vor allem der niederländische
und der belgische Staat haben sich stark engagiert. Die gemeinsame
Rettungsaktion für den angeschlagenen Finanzkonzern Fortis hat
Milliarden gekostet.

Die Krise könnte aber auch der Konsolidierung der Bankenlandschaft
in Europa gehörigen Schub geben. In Großbritannien zum Beispiel wurde
HBOS mittlerweile von Lloyds TSB übernommen. In Belgien hat sich der
Staat von 75 Prozent seiner Anteile an Fortis getrennt und an die
französische BNP Paribas verkauft. Damit steht eine Zerschlagung von
Fortis unmittelbar bevor. In Deutschland steht eine Neuordnung bei
den Landesbanken an. Damit könnte die Finanzmarktkrise die von vielen
Experten für notwendig erachtete Konsolidierung des deutschen
Bankensektors vorantreiben.

Originaltext: Bureau van Dijk Electronic Publishing
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50363
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50363.rss2

Pressekontakt:
Frau Christine Stühler
Bureau van Dijk Electronic Publishing
Telefon: +49 (69) 96 36 65 - 65
E-Mail: christine.stuehler@bvdep.com


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