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2008: Verdienste in Deutschland und Arbeitskosten im EU-Vergleich

Geschrieben am 13-05-2009

Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer in Deutschland im Produzierenden Gewerbe und im
Dienstleistungsbereich im Jahr 2008 durchschnittlich 41 509 Euro
brutto. Das waren 2,8% mehr als 2007. In den neuen Ländern stiegen
die Verdienste mit 3,0% auf 30 151 Euro geringfügig stärker als im
früheren Bundesgebiet (2,8% auf 43 310 Euro). Damit erreichten
Arbeitnehmer in Ostdeutschland 70% des Verdienstniveaus in
Westdeutschland.

Diese und weitere Informationen zu Verdiensten und Arbeitskosten
im Jahr 2008 hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen
Bundesamtes, heute in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Die Verdienste sind 2008 insgesamt um 0,2 Prozentpunkte stärker
gestiegen als die Verbraucherpreise (+ 2,6%). Allerdings haben nicht
alle Arbeitnehmergruppen gleichermaßen davon profitiert. Im
Verarbeitenden Gewerbe (+ 2,3%), im Gesundheits-, Veterinär- und
Sozialwesen (+ 2,4%) sowie besonders im Gastgewerbe (+ 1,7%) gab es
reale Verluste. In den anderen Wirtschaftszweigen lag die
Verdienstentwicklung über der Preisentwicklung. Die höchsten
Verdienstzuwächse gab es 2008 im Kredit- und Versicherungsgewerbe mit
4,6% sowie im Bergbau mit 4,4%.

Präsident Roderich Egeler verwies darauf, dass 2008 die
Arbeitskosten nur moderat zunahmen. Gemessen in der jeweiligen
Landeswährung hatte Deutschland in der Privatwirtschaft mit + 2,5% im
Vergleich zum Vorjahr hinter Malta (+ 1,8%) das geringste Wachstum
der Arbeitskosten aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Damit
setzte Deutschland auch im Jahr 2008 den Trend fort, seit 2001 stets
zu den EU-Staaten mit den geringsten Wachstumsraten der Arbeitskosten
zu zählen. Frankreich (+ 2,6%), Italien (+ 4,4%) sowie Spanien (+
5,0%) hatten 2008 höhere Anstiege, Lettland (+ 22,9%) EU-weit den
größten. Im Vereinigten Königreich und in Schweden führten teils
massive Abwertungen der heimischen Währungen gegenüber dem Euro zu
sinkenden Arbeitskosten auf Euro-Basis.

Arbeitgeber bezahlten im Jahr 2008 in der deutschen
Privatwirtschaft durchschnittlich 29,80 Euro für eine geleistete
Arbeitsstunde. Im europäischen Vergleich lag das Arbeitskostenniveau
in Deutschland damit nach Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden,
Frankreich und den Niederlanden gemeinsam mit Österreich auf Rang
sieben. Dänemark wies mit 36,50 Euro die höchsten, Bulgarien mit 2,50
Euro die niedrigsten Arbeitskosten je geleistete Stunde auf.

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen
Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland im Jahr
2008 durchschnittlich 33,90 Euro. Damit lag Deutschland hinter
Belgien, Dänemark und Schweden auf Rang vier in der Europäischen
Union.

Ferner ging Präsident Egeler auf die Lohnnebenkosten als einem
bedeutenden Bestandteil der Arbeitskosten ein. Auf 100 Euro
Bruttoverdienst zahlten die Arbeitgeber im Jahr 2008 in Deutschland
32 Euro Lohnnebenkosten. Damit lag Deutschland unter dem europäischen
Durchschnitt von 36 Euro und nahm mit Rang 15 innerhalb der
Europäischen Union einen Mittelplatz ein. In Frankreich und Schweden
entfielen auf 100 Euro Lohn zusätzlich 50 Euro beziehungsweise 48
Euro Lohnnebenkosten, in Malta waren es nur neun Euro.

Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der
Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu
den Sozialversicherungen sowie die Aufwendungen für die betriebliche
Altersversorgung. Die Betrachtung des Verhältnisses der
Lohnnebenkosten zu den Bruttolöhnen und -gehältern erlaubt einen
Vergleich der Lohnnebenkosten unabhängig vom Lohnniveau der einzelnen
Mitgliedstaaten. Die hier dargestellten Lohnnebenkosten dürfen nicht
mit Lohnzusatzkosten verwechselt werden. Die Lohnzusatzkosten
umfassen sowohl die Beiträge der Arbeitgeber zur gesetzlichen
Sozialversicherung als auch die der Arbeitnehmer.

Für weitere amtliche EU-Statistiken steht Ihnen unter
www.eds-destatis.de der EDS "Europäischer Datenservice" zur
Verfügung.

Detaillierte Ergebnisse zu diesen Themen sowie zu den
Tarifverdiensten und Niedriglöhnern enthalten die Unterlagen zur
Pressekonferenz "Verdienste und Arbeitskosten im Jahr 2008".

Drei Tabellen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Roland Günther,
Telefon: (0611) 75-3858,
E-Mail: arbeitskosten@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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