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Neues Deutschland: zu den Auseinandersetzungen in der Schaeffler-Gruppe

Geschrieben am 13-05-2009

Berlin (ots) - Die Beschäftigten der Schaeffler-Gruppe fühlen sich
von Firmenleitung und Eigentümern des Familienunternehmens schlicht
»veräppelt«. Und das ist verständlich: Vor wenigen Wochen ging man
zusammen mit der Familie Schaeffler auf die Straße, um deren Ruf nach
staatlichen Bürgschaften zu unterstützen. Und nun bekommt man die
Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder ihr nehmt Lohneinbußen im
Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro hin oder 4500 Stellen werden
bundesweit gestrichen! Dies ist schon dreist, denn der Hauptgrund für
die extrem kritische Finanzlage des Autozulieferers ist eine falsche
unternehmerische Entscheidung: der riskante milliardenschwere Kauf
des Konkurrenten Conti. Insofern müssten die Eigentümer finanziell
haften.
Die Auseinandersetzungen bei Schaeffler oder auch bei Federal Mogul
in Wiesbaden sind nur ein Vorgeschmack auf das, was sich in der
Autoindustrie in den nächsten Monaten häufen wird. Die hohen
Überkapazitäten lassen nach der einfallslosen
betriebswirtschaftlichen Logik nur einen Schluss zu: drastische
Reduzierung der Personalkosten. Das mit Erpressung durchzusetzen, hat
in der Konzernwelt leider lange Tradition.
Einzige sozialverträgliche Alternative wäre Arbeitszeitverkürzung
mit Lohnausgleich, die sich nur flächendeckend und kaum in einzelnen
Betrieben erkämpfen ließe. Die Vermeidung von Kündigungen bei
Schaeffler wäre sicher ein Erfolg. Nur sollten sich die
Gewerkschaften damit nicht zufrieden geben.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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