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Neues Deutschland: Keine Lösung

Geschrieben am 17-05-2009

Berlin (ots) - Länger als ein Vierteljahrhundert dauerte der
Bürgerkrieg auf Sri Lanka, etwa 80 000 Menschen starben bei den
Auseinandersetzungen zwischen der Regierung in Colombo und den
Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE), die einen unabhängigen Staat
für die tamilische Minderheit mit blutiger Gewalt anstrebten. Jetzt
sollen sie die Waffen gestreckt haben, wobei die Botschaften der
Rebellen am gestrigen Sonntag widersprüchlich ausfielen. Eines
allerdings war schon zuvor sicher: Die Separatisten, die einst ein
Viertel der südostasiatischen Insel kontrollierten und vielen
militärisch kaum besiegbar schienen, wurden von der Armee auf einen
schmalen Küstenstreifen im Nordosten des Landes zurückgeworfen. Der
Traum von der Eigenstaatlichkeit ist vorerst ausgeträumt. Er hat bis
zuletzt vor allem zahlreiche Zivilisten das Leben gekostet, die
zwischen die Fronten getrieben wurden.

Das aber sind für Präsident Mahinda Rajapakse nur
Kollateralschäden im Kampf gegen Terrorristen, denn als solche wurde
die LTTE auch von der EU und den USA eingestuft. Doch so wenig
Rajapakse in den vergangenen Monaten seines Vernichtungsfeldzuges
bereit war, das Leben Unschuldiger durch Verhandlungen zu schonen, so
wenig hat er ein politisches Konzept, wie die Tamilen-Minderheit
künftig eingebunden werden kann. Zur Zeit wird sie in einstigen
LTTE-Gebieten unter unsäglichen Bedingungen interniert, um Rebellen
aufzuspüren. Die Diskriminierung eines knappen Fünftels der
Bevölkerung in Sri Lanka bildet den idealen Nährboden für anhaltenden
Widerstand auch ohne klar erkennbare Fronten. Das nächste
Selbstmordattentat ist so schon programmiert.

Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
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Telefon: 030/2978-1722


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