(Registrieren)

Zur Veröffentlichung des 4. Deutschland-Berichtes der Europarats-Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI)

Geschrieben am 26-05-2009

Berlin (ots) - ECRI weist im 4. Deutschland-Bericht zu Recht
darauf hin, dass hierzulande eine Tendenz besteht, den Begriff
Rassismus eng - zu eng - zu fassen und im Wesentlichen mit
Rechtsextremismus gleichzusetzen. Dass ethnische und kulturelle
Minderheiten in Deutschland - abgesehen von rechtsextremistisch
motivierten Attacken - alltägliche und strukturelle Formen von
Diskriminierung, zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt, im Arbeitsleben
oder innerhalb des Schulsystems erleben, kommt aufgrund der zu engen
Problemdefinition nicht angemessen in den Blick.

Die Empfehlung von ECRI an die deutsche Politik, einen breiteren
Ansatz zu wählen und insbesondere auch die Diskriminierung, die in
der Mitte der Gesellschaft besteht, auf die Agenda zu setzen, steht
in Übereinstimmung mit Forderungen, die vom Deutschen Institut für
Menschenrechte sowie von UN-Gremien und aus der Zivilgesellschaft
seit Jahren erhoben werden. Vor allem die strukturelle Benachteilung
von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte innerhalb des
Schulsystems ist ein Problem, das dringend bearbeitet werden muss.
Der von ECRI entwickelte Vorschlag, Trainingsmaßnahmen für
Lehrerinnen und Lehrer zu entwickeln, um sie für bestehende
Diskriminierungsrisiken zu sensibilisieren, verdient als ein Schritt
in diese Richtung Unterstützung.

Mit Recht spricht ECRI auch eine Reihe positiver Entwicklungen der
letzten Jahre an, etwa die Antidiskriminierungsgesetzgebung. Drei
Jahre nach ihrem Inkrafttreten hat sich allerdings bei einigen
wichtigen Punkten Reformbedarf ergeben. So sind die Fristen für die
Einreichung von Klagen gegen Diskriminierungen im europäischen
Vergleich ungewöhnlich eng; sie betragen lediglich zwei Monate. Der
Appell von ECRI an deutsche Behörden auf Landes- und Bundesebene
verstärkt - auch in verschiedenen Sprachen - über das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetzes aufzuklären, ist zu begrüßen.

Originaltext: Deutsches Institut für Menschenrechte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51271
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51271.rss2

Pressekontakt:

Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
T (030) 259 359 - 14, Mobil (0160) 966 500 83
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

205278

weitere Artikel:
  • Paul Schäfer: Atomwaffen - Allgemeine Ächtung statt doppelter Standards Berlin (ots) - "Solange Sanktionen und Verurteilungen durch den Sicherheitsrat einzelfallbezogen bleiben, werden sie den bitteren Beigeschmack doppelter Standards nicht los", kommentiert Paul Schäfer, abrüstungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die internationalen Reaktionen auf den nordkoreanischen Atomtest. Schäfer erklärt weiter: "Das Beispiel Nordkorea zeigt, dass weder militärische Drohkulissen noch eine Zuckerbrot-und-Peitsche-Strategie geeignete Mittel sind, atomare Rüstung zu unterbinden: Solange sich die Empörung mehr...

  • BundeswehrVerband und Unions-Bundestagsfraktion Kirsch und Siebert: Die Sonntagsreden müssen endlich aufhören Berlin (ots) - Einig waren sich DBwV-Bundesvorsitzender Oberstleutnant Ulrich Kirsch und der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bernd Siebert, in ihrer Forderung nach familienfreundlichen Berufsbedingungen für Soldaten: "Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels kann es sich die Bundeswehr langfristig nicht leisten, dass sich hervorragend ausgebildete Frauen und Männer aus dem Soldatenberuf zurückziehen, wenn Familienpflichten zu erfüllen sind." So fassten Kirsch und Siebert, der auch Vorsitzender der mehr...

  • LVZ: SPD attackiert Aufbau-Ost-Plan der CDU im Wahlkampf: Merkel solle sich zu ihrer ostdeutschen Herkunft und zum Soli bekennen Leipzig (ots) - Der SPD-Politiker Carsten Schneider hat die CDU mit Blick auf deren geplantes Zwölf-Punkte-Wahlkampfpapier für den weiteren Aufbau Ost aufgefordert, die ostdeutsche Herkunft ihrer eigenen Bundeskanzlerin nicht länger zu verstecken und zugleich alle Bestrebungen zur raschen Abschaffung des Solidaritätszuschlages einzustellen. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Schneider, der haushaltspolitischer Sprecher seiner Partei im Bundestag und Sprecher der thüringischen Landesgruppe ist: "Bisher hat mehr...

  • Bodo Ramelow: Die SPD bekommt kalte Füße Berlin (ots) - "Dass das Schuldenverbot für die Länder eine finanzpolitische Geisterfahrt ist, weiß die SPD seit langem. Sie ist in der Föderalismuskommission vor der Union eingeknickt", so Bodo Ramelow zur Forderung des brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzeck, die Schuldenbremse für die Länder zu lockern. Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Mitglied der Föderalismuskommission weiter: "Der brandenburgische Finanzminister Rainer Speer hat in der Kommission im Februar 2009 für alle SPD-Länder die Zustimmung mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: FDP macht in der Sommerpause keinen Urlaub Saarbrücken (ots) - Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Jörg van Essen, hat die Forderung nach einer Urlaubssperre für Abgeordnete als "Sturm in Wasserglas" bezeichnet. van Essen sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe): "Ich kenne niemanden in der Fraktion, der überhaupt Urlaub macht." Aufgrund der anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in vielen Bundesländern so wie der Bundestagswahl im September "ist jeder von uns in der Sommerpause rund um die Uhr im Dienst. Wir alle wissen, wie diese Jahr ist, und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht