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WAZ: Patientenverfügung vor dem Aus - Taktische Spielerei. Kommentar von Miguel Sanches

Geschrieben am 26-05-2009

Essen (ots) - Sie diskutieren seit vielen Jahren. Die Argumente
sind ausgetauscht, die Alternativen klar, die Abstimmung war längst
terminiert. Und doch droht der Streit um Patientenverfügungen wie das
Hornberger Schießen auszugehen: Viel Getöse, kein Ergebnis. Wenn der
Bundestag sich drückt, dann gibt es keine Rechtsklarheit und
-sicherheit.
Hat das Parlament Skrupel in einer moralischen Frage? Das wäre
ehrenwert. In Wahrheit wirken niedere Motive. Die Entscheidung wird
auf die lange Bank geschoben, weil einige um taktische Vorteile
feilschen, andere es trickreich darauf anlegen, ein Gesetz zu
verhindern. Sie reden von Inhalten, meinen aber die Geschäftsordnung.
Patienten, Angehörige, Ärzte und Gerichte wissen oft nicht so genau,
wie die Grenze zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe verläuft. Es
hängt oft vom Kräftespiel am Krankenbett ab, ob ein Arzt jemand
sterben lässt. Wenn ein Mensch festlegt, ob er behandelt werden will,
sollte sein Wille zählen. Die Patientenverfügungen für alle gleich zu
regeln, macht Sinn. Könnte man nicht alles offen lassen, weil nicht
jede denkbare Situation vorhersehbar ist? Das ist eine Hal-tung, aber
nicht mehr der Punkt. Die Abgeordneten sollten entscheiden. So der
so.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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