(Registrieren)

Boersen-Zeitung: WM-Ausrüster holen den Cup, Kommentar zu den eigentlichen Gewinnern der WM von Björn Godenrath

Geschrieben am 07-07-2006

Frankfurt (ots) - In der Wirtschaftswelt gehört es zur guten
Sitte, dass sich jeder zum Gewinner deklariert, egal wie viel Federn
er gerade gelassen hat. Obenauf sehen sich auch die beiden
fränkischen Sportartikelhersteller, deren Geschäft von der Fußball-WM
einen ordentlichen Schub erhalten hat. Sowohl Puma als auch Adidas
konnten ihre Umsätze mit Fußball-Produkten über Erwartung steigern
und markierten neue Rekordwerte. Aus der Reihe tanzt nur Nike, die
ausgerechnet während der WM-Sause für den Abschnitt März bis Mai
einen Gewinnrückgang vermeldete. Da das Geschäft mit
Kicker-Utensilien primär in den Wochen vor dem Turnier gemacht wird,
ist bei den US-Boys offenbar nicht viel hängen geblieben. Trotzdem
sieht sich der Brasilien-Sponsor als "sichtbarste Marke".

Eine Feststellung, die von den beiden deutschen Sportmarken zu
Recht ins Reich der Fabel verwiesen werden kann. Bei Puma kletterten
die Erlöse mit Fußball-Produkten um 40% im ersten Halbjahr, Adidas
legt im Gesamtjahr mindestens 30% auf über 1,2 Mrd. Euro zu. Allein
vom offiziellen Spielball, den Adidas "Teamgeist" taufte, wurden mit
15 Millionen Stück mehr als doppelt so viele abgesetzt wie vom
Vorgängermodell. Gut 1,5 Millionen Hobby-Kicker erwarben ein Trikot
der deutschen Nationalmannschaft - fast scheint es, als wären die
zahlreichen Public-Viewing-Partygänger nach jedem Leinwandereignis
beseelt von der Euphorie losgezogen und hätten sich noch ein drittes
oder viertes Trikot besorgt. Insgesamt konnte Adidas mehr als 3
Millionen Shirts verkaufen, bei Nike waren es nur 2,3 Millionen. Die
Frage nach der Marktführerschaft scheint vorerst beantwortet.
Einziger Schönheitsfehler in der kombinierten Herzogenauracher
WM-Bilanz ist, dass von den zahlreichen Puma-Teams einzig Italien
sportlich überzeugen konnte.

Den Aktien haben die WM-Wochen keinen Auftrieb geben können. Das
liegt zum einen in dem allgemein eingetrübten Sentiment begründet.
Zum anderen waren positive Erwartungen, wie an der Börse üblich,
bereits eingepreist. In Anlehnung an eine Herbergersche
Fußball-Weisheit gilt aber, dass nach der WM vor der WM ist. Und
zwischendrin kommt ja auch noch eine EM. Wenn Großereignisse das
Geschäft so beflügeln wie das gerade absolvierte Turnier, erscheint
das von Adidas-Chef Herbert Hainer für 2010 formulierte Umsatzziel
von 1,5 Mrd. Euro nicht einmal sonderlich ambitioniert.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

20573

weitere Artikel:
  • EU fährt bei Biokraftstoffen hinter her Frankfurt/Miin (ots) - Brasilien, Nordamerika und Asien sind bei Biotreibstoff führend / Deutschland größter europäischer Produzent von Biodiesel / Engpässe bei Raffineriekapazitäten und Tankstellennetz Biokraftstoffe für Pkw sind in der Europäischen Union (EU) im Vergleich zu Brasilien, Nordamerika und Asien bislang wenig verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Analyse des Automotive Institute der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Demnach wurden in der Europäischen Union (EU) 2005 mehr...

  • Der Tagesspiegel: IG Metall fordert Zusagen vom VW-Vorstand als Voraussetzung für Sanierungsverhandlungen Berlin (ots) - Die IG Metall setzt VW vor den bevorstehenden Sanierungsgesprächen unter Druck. "Erst wenn der Vorstand ganz bestimmte Anforderungen erfüllt, werden wir entscheiden, ob wir uns auf Tarifverhandlungen einlassen", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Hartmut Meine, dem "Tagesspiegel am Sonntag". VW blockiere seit November 2004 den Abschluss einer Betriebsvereinbarung über eine innovative Arbeitsorganisation. "Wir erwarten, dass das jetzt angegangen und umgesetzt wird. Zum zweiten wollen wir wissen, welche Fahrzeuge mehr...

  • Der Tagesspiegel: Roland Berger rät Klinsmann von Bundestrainer-Job ab - Merkel kann viel von ihm lernen Berlin (ots) - Der Unternehmensberater Roland Berger rät Jürgen Klinsmann davon ab, sich längerfristig als deutscher Fußball-Nationaltrainer zu verpflichten. "Ich glaube nicht, dass er sich auf Dauer mit den deutschen Verhältnissen abfinden könnte und Bundestrainer im konventionellen Sinne sein sollte", sagte Berger dem Tagesspiegel am Sonntag. Zur Persönlichkeit Klinsmanns könne es aber passen, die Teilnahme an der Europameisterschaft 2008 erfolgreich zu managen. Berger zufolge kann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) viel vom Bundestrainer mehr...

  • Der Tagesspiegel: Private Kassen verschärfen Kritik an Gesundheits-Kompromiss Berlin (ots) - Berlin - Die privaten Krankenversicherer haben ihre Kritik an den Plänen zur Gesundheitsreform verschärft. Es geht vor allem um die milliardenschweren Altersrückstellungen, die Private ihren Kunden beim Wechsel in das gesetzliche System mitgeben sollen. Die Allianz will gegen diesen Plan vor Gericht klagen. "Notfalls gehen wir bis nach Karlsruhe", sagte Ulrich Rumm, Chef der Krankenversicherungssparte, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Das plant auch die DKV, wie ein Sprecher sagte. Ohnehin lasse sich das Reformpaket mehr...

  • Der Tagesspiegel: Berlin-Chemie-Chef bietet Schering-Mitarbeitern Jobs an Berlin (ots) - Berlin - Das Berliner Pharmaunternehmen Berlin-Chemie will Schering-Beschäftigten, die nach der Übernahme durch Bayer ihren Job verlieren, einen neuen Arbeitsplatz anbieten. "Wenn es Möglichkeiten gibt, Mitarbeiter zu übernehmen, werden wir das tun", sagte Vorstandschef Reinhard Uppenkamp im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). Uppenkamp hat nach eigenen Angaben bereits am Freitag ein Gespräch mit dem Personalleiter von Schering geführt und die Profile der Mitarbeiter mit den Profilen der freien Stellen von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht