Neue OZ: Kommentar zu Entwicklungshilfe
Geschrieben am 28-05-2009 |
Osnabrück (ots) - Richtig helfen
Kein Tag, an dem wir nicht die Folgen der Wirtschaftskrise sehen. Arcandor, Opel, Schaeffler und die Zehntausende von Menschen, die um ihren Job bangen, stehen exemplarisch dafür und verdienen Solidarität. Millionen andere aber ebenfalls, Einwohner der armen Staaten, die die Folgen der Krise am eigenen Leib spüren. Die Zahlen, die die Welthungerhilfe präsentiert, zeichnen ein bedrückendes Bild. Schon jetzt sind fast eine Milliarde Menschen ohne ausreichende Nahrung, damit ohne Chancen - das ist zigmillionenfache Verletzung der Menschenrechte.
Das Elend erreicht damit ein Ausmaß, das wohl ebenso schwer zu erfassen ist wie inzwischen der Umfang der Milliardenprogramme gegen die Wirtschaftskrise hierzulande. Dass geholfen werden muss, ist unstrittig. Gestritten werden sollte jedoch über den Weg.
Gewiss muss akute Hungersnot bekämpft werden. Grundsätzlich mehr Entwicklungshilfe zu leisten und noch mehr zu fordern ist aber ein Irrweg. Wer Hunger dauerhaft besiegen will, muss der Bevölkerung der armen Länder wirkliche Chancen geben. Etwa: Ihr für eigene Waren einen fairen Zugang zum Weltmarkt verschaffen, statt ihre Lebensgrundlagen durch hoch subventionierte Agrarprodukte der reichen Staaten zu zerstören. Das ist aber schwieriger, als ein paar Millionen Euro lockerzumachen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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