Neues Instrument vorgestellt, dass Patienten hilft, die langwirksame, injizierbare, antipsychotische Therapie besser zu verstehen
Geschrieben am 03-06-2009 |
Beerse, Belgien (ots/PRNewswire) - Ein neues Instrument, das Patienten helfen soll, die langwirksame, injizierbare (long-acting injectable - LAI) antipsychotischen Therapie besser zu verstehen und anzunehmen, wurde zum ersten Mal in der April-Ausgabe des US-amerikanischen Journals Psychiatry 2009 veröffentlicht.1 Die in diesem Artikel berichtete innovative Kommunikationsstrategie basiert auf dem sogenannten Motivational Interviewing und der beliebten LEAP2-Methode und wurde entwickelt, um Patienten über die LAI-Therapie aufzuklären und ihnen zu helfen, diese Form der Behandlung zu akzeptieren. Einzigartig ist dabei, dass diese Behandlungsart an persönliche Ziele und nicht so sehr an die Diagnose gekoppelt wird. Zum GAIN-Ansatz gehören das gemeinsame Aufstellen von Zielen (Goals), die Planung des Vorgehensweise (Action), zu der die LAI-Therapie gehört, die Einleitung der Therapie (Initiating treatment) und das Nähren (Nurturing) der Motivation, um so die Langzeiteinhaltung der Behandlung zu gewährleisten.
Das Nichteinhalten der Therapie mit oral einzunehmenden antipsychotischen Medikamenten (Neuroleptika) gehört zu den wichtigsten klinischen Herausforderungen, wobei die Raten bis zu 50 bzw. 75 Prozent im ersten bzw. zweiten Jahr der Behandlung betragen können.3,4 Aber obwohl Belege dafür vorliegen, dass eine kontinuierliche antipsychotische Behandlung wirksamer ist als eine unterbrochene Behandlung, und in vielen Fällen eine LAI-Therapie dringend angeraten ist,5 wird diese in den meisten europäischen Ländern kaum eingesetzt. GAIN wurde für Ärzte als ein effektiver Ansatz entwickelt, um mit Patienten ins Gespräch zu kommen, so dass die Patienten eine LAI-Therapie in Erwägung ziehen und eventuelle Barrieren in diesem Zusammenhang abgebaut werden.
"Langwirksame injizierbare Therapien sind bislang üblicherweise den vielen schwierigen Fälle vorbehalten gewesen, bei denen die Nichteinhaltung der Medikamenteneinnahme seit langer Zeit ein Problem darstellt. Langwirksame injizierbare antipsychotische Therapien (Depot-Neuroleptika) sind insofern Präparaten, die täglich oral eingenommen werden müssen, dramatisch überlegen, als dass weniger Gaben notwendig sind (z. B. statt 740 pro Jahr nur 26 pro Jahr) und Ärzte bzw. Pflegepersonal immer wissen, wann ihre Patienten die Medikation nicht eingenommen haben, und sie somit rasch intervenieren können," so Dr. Xavier Amador, klinischer Psychologe, Professor an der Columbia University, Teachers College, New York City, USA. "Allerdings ist es oftmals für den Behandler schwierig, dass Thema der injizierbaren Medikamente im Gespräch mit dem Patienten anzuschneiden, weil diese Verabreichungsform stark stigmatisiert ist. Mit GAIN hat der verschreibenden Arzt jetzt eine wissenschaftlich belegte Kommunikationsstrategie zur Hand, mit der er psychisch kranken Menschen dabei helfen kann, alle ihnen zur Verfügung stehenden Optionen einschliesslich der LAI-Therapie in Erwägung zu ziehen, damit diese sich nicht einfach für die Behandlungen entscheiden, die zwar beliebter aber nicht so optimal sind."
Depot-Risperidon (Risperidone long-acting injection - RLAI) ist die erste langwirksame injizierbare Darreichungsform eines Medikaments aus einer Klasse neuerer Arzneimittel, die als atypische Neuroleptika bezeichnet werden. Bei RLAI handelt es sich um eine bewährtes Präparat mit einem innovativen Applikationssystem, das eine Verabreichung in zweiwöchigen Abständen möglich macht. RLAI kann Schizophreniesymptome verbessern. Man erwartet, dass weitere atypische Neuroleptika bald in LAI-Darreichungsformen zur Verfügung stehen werden, ein weiterer Grund für die Entwicklung von GAIN.
Die START (Schizophrenia Treatment Acceptance Response Trial)-Studie, eine erste Anwendung des GAIN-Ansatzes, prüfte die Akzeptanz von RLAI im Vergleich zur üblichen Behandlung. Kliniker, die GAIN anwandten, empfanden die Einführung dieses Ansatzes als einfach und fast alle gaben zu verstehen, dass sie dieses Instrument bei ihren gegenwärtigen und zukünftigen Patienten anwenden würden.1 Die Raten der Patientenakzeptanz und der Therapieeinhaltung waren in beiden Armen der Studie hoch, was auf die positiven Wirkungen eines im Vergleich zur üblichen Behandlungssituation häufigeren Kontakts zwischen Patienten und ihrem Behandlungsteam zurückgeführt wurde. Eine weitere Prüfung der Effektivität von GAIN in anderen klinischen Situationen ist erforderlich, um ein umfassendes Verständnis der Nützlichkeit dieses Instruments zu gewinnen.
Informationen zur GAIN
GAIN basiert auf den Prinzipien der sogenannten Motivational Enhancement Therapy (MET), ein patientenzentrierter Ansatz, bei dem versucht wird, die Selbstmotivation des Patienten für Veränderung zu wecken. GAIN ist ein MET-basiertes Instrument, dass durch einen auf Kooperation begründeten Konsens eines achtköpfigen Lenkungsausschusses aus Psychiatern, Psychologen und Krankenpflegern/-schwestern entwickelt wurde. Es ist ein strukturiertes klinisches Diskussionsinstrument, das dazu dient, einen produktiven Dialog mit dem Patienten über das Thema LAT zu unterstützen. GAIN zielt darauf ab, den Wunsch der Patienten zur Fortsetzung der Behandlung zu erhalten und Barrieren wie Nadelphobie, das mit injizierbaren Neuroleptika verknüpfte Stigma und Angst vor Nebenwirkungen zu überwinden. GAIN ist möglicherweise ein praktisches Instrument, um die Arzt-Patienten-Erwartungen auf einander abzustimmen und die Langzeiteinhaltung der Therapie zu verbessern.
Informationen zur Schizophrenie
Schätzungen zufolge leiden ein Prozent der Weltbevölkerung an Schizophrenie, einer schwerwiegenden und normalerweise chronischen Erkrankung des Gehirns, die die Fähigkeit eines Menschen klar zu denken, mit anderen Menschen umzugehen und zwischen Wirklichkeit und Fantasie zu unterscheiden, beeinträchtigt. Die Erkrankung beginnt üblicherweise im Jugendalter oder Anfang zwanzig, wobei allerdings die Symptome nicht sofort eindeutig zu erkennen sind, und erfordert eine Langzeit- oder lebenslange Therapie mit Neuroleptika.
Informationen zur RLAI
Risperidon in Depotform zur Injektion (Risperidone long-acting injection - RLAI) ist das erste langwirksame, injizierbare antipsychotische Medikament der neueren Generation. Es verbindet das günstige Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofil eines atypischen Neuroleptikums mit den Vorteilen eines Depotpräparats. RLAI muss nur alle zwei Wochen verabreicht werden. Dadurch müssen die Patienten nicht immer daran denken, ihre Medikation täglich einzunehmen, was zu einer verbesserten Therapieeinhaltung und zur Prävention von Krankheitsschüben beiträgt.6,7,8
Informationen zu Janssen-Cilag
Die Unternehmen der Gruppe Janssen-Cilag sind Teil des Johnson & Johnson-Konzerns. Sie sind seit langem in der Entwicklung und Vermarktung von Behandlungsmethoden in den Bereichen zentrales Nervensystem, Schmerzbehandlung, Onkologie, Infektionskrankheiten, Reproduktionsmedizin und Magen-Darm-Erkrankungen tätig.
Literatur
1. Lasser et al, A New Psychosocial tool for gaining patient Understanding & Acceptance of Long-acting Injectable Antipsychotic Therapy. Psychiatry, April 2009
2. For information and research on the LEAP ( Listen-Empathize-Agree-Partner) approach see http://www.LEAPInstitute.org.
3. Corrigan PW, Liberman RP, Engel JD. From noncompliance to collaboration in the treatment of schizophrenia. Hosp Community Psychiatry. 1990; 41: 1203-1211.
4. Perkins DO. Predictors of noncompliance in patients with schizophrenia. J Clin Psychiatry. 2002;63:1121-1128.
5. Lehman AF, Steinwachs DM. Translating research into practice: the Schizophrenia Patient Outcomes Research Team (PORT) treatment recommendations. Schizophr Bull. 1998;24:1-10.
6. Olivares JM, Rodriguez-Morales A, Diels J, et al. Long-term outcomes in patients with schizophrenia treated with risperidone long-acting injection or oral antipsychotics in Spain: Results from the electronic Schizophrenia Treatment Adherence Registry (e-STAR). Eur Psychiatry. 2009 Feb 3. [E-Publikation vor Veröffentlichung der Druckversion]
7. Relapse Prevention And Effectiveness In Schizophrenia Of Risperidone Long-Acting Injectable (RLAI) Versus Quetiapine Or Aripiprazole. Poster präsentiert auf der 161. Tagung der American Psychiatric Association (APA), Washington, USA. 3.-8. Mai 2008. Proceedings/Abstract book, P.203, No-Nr4-094, 2008.
8. Gaebel W et al. Relapse prevention in schizophrenia and schizoaffective disorder with risperidone long-acting injectable versus quetiapine: randomised, long-term, open-label, clinical trials results (ConstaTRE). European Psychiatry 24 (Suppl 1).
Weitere Informationen zu Janssen-Cilag finden Sie unter http://www.janssen-cilag.com.
Originaltext: Janssen-Cilag GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16998 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16998.rss2
Pressekontakt: Sue Silk, Manager, CNS Communications EMEA, Tel: +1-1494-553-955; Johnson & Johnson Pharmaceutical Services E-Mail: ssilk@its.jnj.com; Brigitte Byl, Direktorin, Global Pharmaceutical Communications Tel: +1-1460-7172; Johnson & Johnson Pharmaceutical Services, E-Mail: bbyl@its.jnj.com
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