"Das Personal halten und damit das Potenzial erhalten" / Bundesarbeitsminister Olaf Scholz sieht Unternehmen bei der Aus- und Weiterbildung in der Pflicht

Wiesbaden (ots) - Bundesarbeitsminister Olaf Scholz hat erneut an
die Unternehmen appelliert, die erweiterten Möglichkeiten des
Kurzarbeitergeldes zu nutzen und auf Personalabbau zu verzichten.
"Entlassung ist auf jeden Fall der schlechtere Weg", betonte Scholz
am Freitag auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft
für Personalführung e.V. (DGFP) in Wiesbaden.

Der Minister wies darauf hin, dass ein großer Teil des
betriebswirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens am Einsatz und
Engagement der Mitarbeiter hängt. Dies sei inzwischen durch Studien
belegt. "Wir haben mit dem Human Potential Index auch eine
Messmethode dafür entwickelt, übrigens gemeinsam mit den Banken", so
Scholz. Damit ließe sich die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von
Unternehmen zuverlässiger prognostizieren als mit anderen,
vermeintlich "harten" Faktoren. Auch vor diesem Hintergrund rechne
sich das Motto "Kurzarbeit statt Entlassung", da sich damit auch der
Marktwert des Unternehmens sichern lasse. "Halten Sie Ihr Personal
und erhalten Sie damit Ihr Potenzial", rief der Minister den
anwesenden Personalverantwortlichen zu.

Das Wissen und das Können der Arbeitnehmer seien das Fundament,
das die Wirtschaft durch die Krise trage und auf dem sie den nächsten
Aufschwung baue. Deshalb sollten die Unternehmen mehr auf
Weiterbildung setzen, zumal sie sich betriebswirtschaftlich rechne
und auszahle. "Eine stärkere Beteiligung an Weiterbildung ist eine
der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass wir im nächsten Jahrzehnt
das Szenario prosperierender Wirtschaft und Beschäftigung erreichen",
so Scholz.

Es komme jedoch nicht nur auf die Sicherung des heutigen
Personalbestands an, sondern auch auf die Ausbildung der Mitarbeiter
von morgen. "Für eine gute Zukunft muss jetzt der Grundstein gelegt
werden. Darum brauchen wir auch im Krisenjahr 2009 wieder 600.000
neue Ausbildungsverträge. Hier sind die Unternehmen in der Pflicht",
so Scholz. "Was Sie nicht an Ausbildung leisten, können Sie in den
Lebensläufen der Bewerber auch nicht finden", machte Scholz den
Personalverantwortlichen klar.

"Wir haben in den Abgrund geschaut, den unverantwortliche Gier
aufgerissen hat. Und wir sind dabei, die richtigen Konsequenzen
daraus zu ziehen, mehr Wert auf Verantwortung zu legen und
verspieltes Vertrauen neu zu gründen. Das sind unsere Chancen", so
der Minister.

Originaltext: DGFP
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