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WAZ: Drogentests vor Einstellungen - Grenzen setzen - Leitartikel von Stefan Schulte

Geschrieben am 15-06-2009

Essen (ots) - Wer an seinem Arbeitsplatz sich und andere gefährden
kann, wer einen körperlich sehr belastenden Beruf ausübt, muss diesen
Anforderungen gesundheitlich gewachsen sein. In diesen Fällen ist es
nicht nur legal, sondern auch geboten, sich durchchecken zu lassen,
bevor man eine solche Tätigkeit auf Dauer aufnehmen will. Dazu
gehören auch Drogentests.
Die mittlerweile in allen Wirtschaftsbereichen verbreitete Praxis,
Bewerber grundsätzlich Urinproben abgeben zu lassen, geht aber weit
darüber hinaus. Es ist der Einstieg in eine flächendeckende
Rasterung, die Datenschüter nicht hinnehmen können. Bürokräfte auf
Drogen zu testen, mag betriebswirtschaftlich nachvollziehbar sein.
Doch das kann nicht wichtiger sein als das Persönlichkeitsrecht des
Bewerbers. Natürlich kann ihn niemand zwingen, sich testen zu lassen.
Aber diese Freiwilligkeit ist nur die Freiwilligkeit, auf den Job zu
verzichten.
Dass der Gesetzgeber diese Frage bislang nicht eindeutig beantwortet
hat, lässt den Unternehmen Freiräume, die sie natürlich nutzen. Er
dürfte sich auch weiter schwer tun, Gesundheitsprüfungen mit
Drogentests engere Grenzen zu setzen, schließlich fordert er dies
selbst im Öffentlichen Dienst.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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