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Rheinische Post: Kriminalitäts-Falle

Geschrieben am 15-06-2009

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Die Statistik der Straftaten ist ein Feld, das die Parteien gern
polemisch ausnützen. Gerade die Union, die nach dem Urteil der Bürger
die höchste Kompetenz beim Thema innere Sicherheit genießt, ist dafür
besonders anfällig. Wie das Beispiel des hessischen
Ministerpräsidenten Koch zeigt, kann dabei der Schuss auch nach
hinten losgehen. Der CDU-Politiker verlor 2008 beinahe sein Amt, als
er sich nach den brutalen Bildern in Münchens U-Bahn für mehr Härte
gegen ausländische Täter aussprach.
In die umgekehrte Falle könnte jetzt Innenminister Wolfgang Schäuble
(CDU) tappen. Er bezeichnete den Rückgang der Straftaten,
insbesondere der Gewaltkriminalität, als erfreuliches Ergebnis.
Deutschland sei ein sicheres Land, stellte ein zufriedener
Polizeiminister fest.
Das mag sein, aber greift zu kurz. Dass im öffentlichen Raum, auf
Straßen und Plätzen, die Gewaltkriminalität drastisch zunimmt,
erzeugt beim Bürger ein Gefühl der Unsicherheit. Denn die große
Mehrzahl der Gewaltakte, Beziehungstaten oder Gruppenkonflikte
berührt die Menschen im Alltag kaum, so schlimm solche Taten im
Einzelnen sind. Unsichere Straßen und Plätze bedrücken hingegen
schon. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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