Ostsee-Zeitung: Zwischen Leben und Tod - Kommentar Bundestag/Patientenverfügungen
Geschrieben am 18-06-2009 |
Rostock (ots) - Die Politik hat vor dem Sterben nicht versagt. Fraktionsdisziplin oder gar -zwang konnte und durfte es in dieser Gewissensfrage nicht geben. Und es ist immer wieder erstaunlich, zu welch argumentativer Kraft Volksvertreter fähig sind, wenn sie nicht parteipolitischen, Fraktions- oder Koalitionszwängen unterworfen sind. Bitte mehr davon!
Mit dem Gesetz wird eine rechtliche Grauzone zwischen Leben und Tod deutlich aufgehellt. Es hat dem Willen der Patienten über ein selbstbestimmtes Lebensende Vorrang gegenüber späteren Ausdeutungen etwa durch Verwandte, Ärzte oder Gerichte eingeräumt. Das ist alles in allem vertretbar. Es schafft mehr Sicherheit für Patienten, aber auch für Ärzte und Angehörige. Um den Menschen die Angst vor einem qualvollen Tod zu nehmen, braucht es allerdings mehr als einen gesetzlichen Rahmen für Patientenverfügungen. Es bedarf vor allem der Liebe und Zuwendung zu den Menschen am Ende ihres Lebens. In Deutschland ist dagegen leider immer noch hunderttausendfaches, nicht selbstbestimmtes Siechtum in mehr oder weniger guten Pflegeeinrichtungen an der Tagesordnung.
Originaltext: Ostsee-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2
Pressekontakt: Ostsee-Zeitung CvD Telefon: +49 (0381) 365-439 jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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