Lausitzer Rundschau: Ringen um Diktaturbeauftragten in Brandenburg Unseliger Streit
Geschrieben am 18-06-2009 |
Cottbus (ots) - Es ist unsinnig, der Brandenburger Regierungskoalition zu unterstellen, sie setzte die Nazi-Barbarei und die SED-Diktatur gleich. Das gibt der von SPD und CDU vorgelegte Gesetzesentwurf nicht her. Was am Donnerstag bei einer Anhörung zu erleben war, ist vielmehr eine Neuauflage eines seit Jahren tobenden Expertenstreits und die daran Beteiligten sind bekannt für ihren Unwillen, abweichenden Meinungen Raum zu gewähren. Aber es ist kein Zufall, dass der aus Polen geladene Historiker darauf verwies, dass Nationalsozialismus und Kommunismus nur im Zusammenhang zu sehen sind. Da ist man im Nachbarland offensichtlich zu einem ausgewogenen Urteil in der Lage. Insbesondere Sozialdemokraten sollten sich deshalb von der Schelte nicht beirren lassen. Der Lebenslauf von Mitgliedern ihrer Partei spricht Bände. Die saßen und litten bei den Nazis, bei den Sowjets und dann unter der SED in den Lagern. Ihnen sollte sich die heutige SPD verpflichtet sehen. Auf Belehrungen ehemaliger SED-Mitglieder kann sie in dieser Sache verzichten. Das, was die Koalition versucht, ist mit Sicherheit keine einfache Aufgabe. Aber es ist notwendig - aller Opfer wegen.
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