"Meine Arbeit zu kritisieren, hat immer noch eine starke Tradition in der Kunstwelt" art sprach exklusiv mit der japanischen Künstlerin Yoko Ono in New York
Geschrieben am 19-06-2009 |
Hamburg (ots) - Seit mehr als 40 Jahren lebt Yoko Ono mit den Sonnen- und Schattenseiten des Berühmtseins und galt jahrzehntelang als Drachenfrau, Hexe oder Spalterin der Beatles. 29 Jahre nach dem Tod von Beatles-Mitglied John Lennon scheint die 76-jährige Yoko Ono wieder als Künstlerin wahrgenommen zu werden. Auf der Biennale in Venedig wurde sie mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Das Kunstmagazin art traf Yoko Ono in New York und sprach mit ihr exklusiv über ihren künstlerischen Werdegang.
Es war eine schwierige Anfangszeit für die in Japan geborene Künstlerin, die sich nicht unterordnete und kontroverse Kunst machte. "Es hat mich schon immer interessiert, die Dinge aufzurütteln", so Yoko Ono. Ihre gemeinsam mit John Lennon produzierte Musik und die Mission als Friedensbotschafter verband das Paar Ono-Lennon, überschattete jedoch über viele Jahre die eigentliche künstlerische Arbeit der Japanerin. Umso mehr scheint es sie zu berühren, dass ihr Lebenswerk nach fast 50 Jahren mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wird und Yoko Ono gibt zu, dass sie überrascht und glücklich darüber ist, dass keine Angst gezeigt wurde, sie zu nominieren, denn ihre Arbeit zu kritisieren, habe immer noch eine starke Tradition in der Kunstwelt.
Der Künstler George Maciunas ermöglichte der jungen Frau 1961 ihre erste öffentliche Ausstellung und prägte den Begriff der Fluxus-Bewegung. Als Fluxus-Künstlerin war Yoko Ono dafür bekannt, dass sie den Betrachter mit Anweisungen herumkommandierte. Zu ihren berühmtesten Arbeiten zählt die Performance "Cut Piece", die sie zwischen 1964 und 1966 in Japan, in New York und London und 2003 ein letztes Mal in Paris aufführte. Yoko Ono forderte die Besucher auf, ihr Stück für Stück die Kleider vom Leib zu schneiden. Mit dieser Arbeit verbindet die Künstlerin eine für sie sehr wichtige Aussage: "Du willst kein Opfer sein, obwohl sie versuchen werden, ein Opfer aus dir zu machen."
Yoko Ono musste über viele Jahre mitansehen, wie männliche Kollegen mit ähnlichen Arbeiten mehr Beachtung fanden als sie und zahlreiche Lügen über sie und ihren Mann auf der ganzen Welt verbreitet wurden. "Wenn ich das an mich herangelassen hätte, wäre ich als Mensch gestorben", erklärt sie. Warum sie bereits in ihren frühen Arbeiten einen starken feministischen Standpunkt vertrat, begründet Yoko Ono mit folgenden Worten: "Ich bin Feministin, weil ich Mensch bin. Was dir angetan wird, sollte dich bestürzen. Weil sie so viel Angst haben, sind die Leute jedoch nur halbe Menschen." Und sie fügt hinzu: "Ich mache das alles, um ein vollständiger Mensch zu sein."
art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie, Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.
Originaltext: Gruner+Jahr, art Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2
Pressekontakt: Maike Pelikan art Marktkommunikation 20444 Hamburg Tel: 040/3703-2157, Fax: 040/3703-5683 E-Mail: presse@art-magazin.de
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