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Neues Deutschland: Die Krise des Billiglohnlands

Geschrieben am 22-06-2009

Berlin (ots) - In der Krise der Wirtschaft tritt die Krise des
Ostens doppelt deutlich zu Tage. Wenn hier jeder Fünfte vom ersten
Arbeitsmarkt direkt auf Hartz IV geht, ist das eine Folge fehlender
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Dasselbe Problem haben
die fast 40 Prozent auf dem geförderten Arbeitsmarkt, die nun wieder
auf Hartz IV sind.

Jetzt verschärfen sich noch die Folgen einer verfehlten
Arbeitsmarktpolitik. Die Billiglohnstrategie, die einst Unternehmen
anlocken und darüber Jobs entstehen lassen sollte, ist offensichtlich
nicht aufgegangen. Gleichzeitig verdrängen die mit den
Arbeitsmarktreformen eingeführten Mini- und Ein-Euro-Jobs, von denen
letztere für die Jobcenter sehr kostenintensiv sind, aber kaum
jemanden zurück in den ersten Arbeitsmarkt bringen, immer mehr
reguläre Arbeitsplätze.

Für die Betroffenen, die dadurch weder für den Alltag noch fürs
Alter vorsorgen können, ist das desaströs. Für die Bundesagentur
bedeutet es, dass sie mehr Geld ausgeben muss, was mittelfristig auf
die Beitragszahler zurückfallen wird oder auf die Betroffenen, denen
Gelder gekürzt werden. Für den Osten heißt es weitere Abwanderung von
Fachkräften wegen der Chancenlosigkeit.

Gegen diese handfeste Krise helfen keine Konjunkturpakete: Hier
braucht es eine strategische Arbeitsmarktpolitik, die
sozialversicherungspflichtige Jobs schafft!

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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