1. Quartal 2009: Reallöhne sinken um 0,4%
Geschrieben am 23-06-2009 |
Wiesbaden (ots) - Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sanken die Reallöhne im ersten Quartal 2009 um 0,4% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies ist das Ergebnis des erstmalig berechneten Reallohnindex, bei dem die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber gestellt wird. Das Sinken der Reallöhne resultiert hauptsächlich aus dem schwachen Anstieg der Verdienste (+ 0,4%). Ursache dafür war vor allem der Rückgang der Sonderzahlungen, die im Vergleich zum ersten Quartal 2008 um 7,9% abnahmen. Die Grundvergütung, das heißt die Bruttomonatsverdienste ohne Sonderzahlungen, stieg im gleichen Zeitraum um 1,5%.
Auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie auf die Arbeitszeit hatte im ersten Quartal 2009 der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit bedeutenden Einfluss. So sank die bezahlte Wochenarbeitszeit im Vergleich zum ersten Quartal 2008 im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich um 1,6%. Besonders stark von Kurzarbeit betroffen war das Verarbeitende Gewerbe - dort ging die bezahlte Wochenarbeitszeit um 4,2% auf durchschnittlich 36,8 Stunden zurück. Dies zeigte sich in diesem Wirtschaftszweig auch im Rückgang der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste um 2,3% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Kurzarbeit führte also gleichermaßen zu einem Sinken der Arbeitszeit und der Bruttomonatsverdienste. Die Bruttostundenverdienste hingegen werden nicht durch Kurzarbeit beeinflusst. So stiegen die Bruttostundenverdienste im Verarbeitenden Gewerbe um 2,0% an. Für die Gesamtheit der erfassten Wirtschaftsbereiche stiegen zwar im Gegensatz zum Verarbeitenden Gewerbe die Bruttomonatsverdienste ohne Sonderzahlungen mit + 1,5% an, dieser Anstieg war jedoch deutlich geringer als der Zuwachs der Bruttostundenverdienste mit + 3,1%.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Deutschland im ersten Quartal 2009 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich brutto 3 108 Euro im Monat. Die höchsten Verdienste erzielten die Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen Information und Kommunikation (4 137 Euro), Energieversorgung (4 128 Euro) und Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (4 096 Euro). Dagegen wurden die niedrigsten Bruttomonatsverdienste im Gastgewerbe (1 882 Euro), im Bereich Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (2 067 Euro) und im Baugewerbe (2 501 Euro) gezahlt. Verluste beim durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst mussten im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal neben den bereits erwähnten Arbeitnehmern im Verarbeitenden Gewerbe (- 2,3%) auch die Arbeitnehmer im Baugewerbe (- 1,3%) hinnehmen. Geringe Verdienstzuwächse hatten Beschäftigte im Gastgewerbe (+ 1,3%) und im Handel (+ 1,5%). Die höchsten Verdienststeigerungen verzeichneten Arbeitnehmer im Bereich Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 5,9%, gefolgt von den Beschäftigten der Energieversorgung mit 5,1% und der Öffentlichen Verwaltung mit 4,8%.
Zum ersten Quartal 2009 wurden folgende methodische Änderungen bei der Darstellung der Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vorgenommen: - Der Wirtschaftszweig "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung" wurde aufgenommen. - Beamte in den Wirtschaftszweigen "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung" und "Erziehung und Unterricht" wurden aufgenommen. - Bei der Darstellung der Ergebnisse nach Wirtschaftsabschnitten wurde auf die neue Wirtschaftszweigklassifikation WZ 2008 gewechselt. Rückwirkend ab dem ersten Quartal 2007 sind die Veröffentlichungen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung auf die WZ 2008 umgestellt worden. Die Fachserien stehen kostenlos im Publikationsservice unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort: Verdiensterhebung, zur Verfügung.
Da für die Bundesländer Berlin und Brandenburg zum Zeitpunkt der Berechnung lediglich vorläufige Daten zur Verfügung standen, sind bei Vorlage der endgültigen Ergebnisse geringe Korrekturen der veröffentlichten Werte möglich.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt: Hannah Alter, Telefon: (0611) 75-4589, E-Mail: verdienste@destatis.de
Originaltext: Statistisches Bundesamt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Telefon: (0611) 75-3444 E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
210222
weitere Artikel:
- Du sollst nicht lügen - schon gar nicht in Zeiten des Internets Frankfurt am Main (ots) - 32 Prozent der deutschen Internet-Nutzer haben laut Yasni ihren Partner schon mal über das Internet beim Lügen ertappt. Fast 3000 Nutzer haben die aktuelle Online-Umfrage der Personen-Suchmaschine Yasni beantwortet: Haben Sie schon mal eine Lüge Ihres Partners über das Internet entlarvt? Fast die Hälfte der Befragten gibt zu, den Partner per Internet zu kontrollieren. Beim Lügen erklickt Du sollst nicht lügen. Das wissen wir seit Eva den Lügen der Schlange im Garten Eden geglaubt hat. Viel Zeit ist seitdem mehr...
- New Educational Initiative Urges People With Rheumatoid Arthritis (RA) to Dedicate One Day so That They May Make a Lasting Difference to How They Live With Their Condition Maidenhead, England (ots/PRNewswire) - - My Day for RA Launches Across Europe Today: A Novel 'Goal-Centred' Patient Programme Recognising that rheumatoid arthritis (RA) can cause deformity, disability and loss of independence without effective management - My Day for RA, a new educational programme, launches today to encourage people with RA to understand the impact that their condition can have on their lives now and in the future. My Day for RA asks men and women with RA across Europe to dedicate one day to learn more about their condition mehr...
- Abschwächung der Finanz-Performance bei den Top 20 der Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen München/Stuttgart (ots) - Laut dem Deloitte-Halbjahresausblick für die A&D-Industrie zeigt das erste Quartal 2009 einen negativen Trend Trotz leicht steigender Umsätze, mussten die Top 20 der globalen Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen im ersten Quartal 2009 eine Verschlechterung ihrer finanziellen Performance im Vergleich zum Vorjahrszeitraum hinnehmen. Laut der Deloitte-Studie "Throttling back: Midyear outlook for the global Aerospace and Defence industry" fielen das Umsatzwachstum um 83 Prozent (von 10% auf 1,7%) und der Betriebsgewinn mehr...
- Der Fachverband Aussenwerbung e.V. informiert: Deutsche Telekom wird Mitglied im FAW Frankfurt a.M. (ots) - Die Deutsche Telekom AG, seit 2006 mit ihrer Unit Out-of-Home Media im Markt der Außenwerbung aktiv, ist dem Fachverband Aussenwerbung e.V. (FAW) als ordentliches Mitglied beigetreten. Ihrem entsprechenden Antrag hat der Vorstand des FAW auf seiner Sitzung am 6. Mai 2009 offiziell zugestimmt. "Wir begrüßen die Deutsche Telekom sehr herzlich im Fachverband Aussenwerbung und freuen uns darüber, dass sie die Entwicklung der Außenwerbung in Deutschland im Verband aktiv mitgestalten wird. Besonders interessant wird mehr...
- Ein Sieg für die Verbraucher: EU stoppt Vattenfall Hamburg (ots) - LichtBlick-Beschwerde gegen Übernahme des Kundengeschäfts von Nuon Deutschland erfolgreich / Fusion hätte Stromwettbewerb in Berlin und Hamburg geschwächt Der unabhängige Energieversorger LichtBlick begrüßt die gestern veröffentlichte Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde, den Kauf von Nuon Deutschland durch Vattenfall an Auflagen zu binden. LichtBlick hatte in Brüssel Beschwerde eingelegt, weil die Übernahme den Stromwettbewerb in Berlin und Hamburg deutlich geschwächt hätte. Durch den Zusammenschluss hätte Vattenfall mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|