Der Tagesspiegel: Teure Medikamente: Arzneimittelkommision warnt Krankenkassen vor unethischen Forderungen
Geschrieben am 25-06-2009 |
Berlin (ots) - Berlin - In der Debatte um die Erstattung besonders teurer Medikamente hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft die Krankenkassen vor "unethischen" Forderungen gewarnt. "Wenn es keine Therapiealternative gibt, kann man diese Mittel sicher nicht aus dem Erstattungskatalog streichen", sagt der Vorsitzende Wolf-Dieter Ludwig dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). Lösungen müsse man aber für die neuen Mittel gegen Krebs- und chronische Entzündungskrankheiten finden, die auf Dauer nicht für alle finanzierbar seien. Von ihnen profitiere oft nur ein kleiner Prozentsatz der Kranken. Zudem sei die Behauptung oft nicht richtig, dass es sich bei den teuren Medikamenten immer um eindeutige Verbesserungen handle. "Wir wollen nicht, dass bei lebensbedrohlichen Erkrankungen das Geld zum Fenster rausgeworfen wird, das wir anderswo dringend brauchen", sagte Ludwig.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hatte einen gesetzlichen Preisdeckel für innovative und besonders teure Medikamente gegen seltene Erkrankungen gefordert - auch auf die Gefahr hin, dass die Hersteller diese Arznei den Kassenpatienten dann nicht mehr zur Verfügung stellen.
Bei Rückfragen: 030/26009-882 (Rainer Woratschka) oder 030/26009-389 (Politikredaktion).
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