Fachtagung "Sexuelle Gewalt gegen Kinder" - neue Problemfelder, neue Erkenntnisse, neue Rahmenbedingungen
Geschrieben am 29-06-2009 |
Köln / Kiel (ots) - Kaum ein anderes Thema wird so emotional und kontrovers diskutiert wie die sexuelle Gewalt gegen Kinder, in der Öffentlichkeit wie in Fachkreisen. Kindesmissbrauch verunsichert nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Mitarbeiter(innen) der Kinder- und Jugendhilfe: Unwissenheit, Abwehr und Angst vor Fachfehlern spielen hier in der täglichen Arbeit eine maßgebliche Rolle und begleiten häufig das fachliche Handeln. "Die Kinderschutz-Zentren sehen aufgrund der hohen Emotionalität die Gefahr, dass auf Seiten der Helfer(innen) ein fachlich fundiertes und besonnenes Vorgehen verloren geht", erklärt Arthur Kröhnert, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e.V. (BAG). "Fachliches Wissen, reflektierte Haltungen und konsequentes Handeln", zählt Kröhnert die Qualitätskriterien auf, über die professionelle Helfer(innen) in diesem Bereich verfügen müssen. Das habe sich auch gezeigt auf dem 3. Weltkongress gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern in Rio de Janeiro im November 2008 sowie im Rahmen der aktuellen Fortschreibung des Aktionsplans der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung.
Die BAG veranstaltet daher in Kooperation mit dem Kinderschutz-Zentrum Kiel vom 29.-30. Juni 2009 in Kiel einen bundesweiten Fachkongress "Sexuelle Gewalt gegen Kinder - Verletzlichkeit, Resilienz und therapeutische Hilfen"(Programmflyer: www.kinderschutz-zentren.org/kiel2009 ). Gefördert wird die Tagung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ziel des Kongresses ist es, die Fachleute der Kinder- und Jugendhilfe für Problemfelder zu sensibilisieren, ihnen neue Erkenntnisse und Ansätze in der Arbeit mit Opfern und deren Familien zu vermitteln und die Anforderungen zu diskutieren, die veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen mit sich bringen. "Seit der Kinderschutz in den 1980er Jahren den Blick der Gesellschaft auf das Tabuthema sexuelle Gewalt gegen Kinder gelenkt hat, sind Standards für den fachlichen Umgang im Bereich des sexuellen Missbrauch von Kindern entwickelt worden," so Irene Johns, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Kiel.
Diese Standards gelte es nun fortzuschreiben und weiter zu entwickeln, insbesondere in neuen Problemfeldern wie der Verbreitung von Internetseiten mit kinderpornografischem Inhalt oder beim sexuellen Missbrauch von Kindern mit Behinderung oder multiethnischem familiärem Hintergrund. Zudem müsse überprüft werden, ob in der Praxis die Kooperationsansätze angenommen würden, die durch die Gesetzesreform im SGB VIII verbindlich vorgeschrieben werden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse müssten Eingang in die Kinderschutz-Praxis finden, so Johns weiter: "Studien belegen, dass Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt wurden, auch später besonders gefährdet sind, erneut sexuell missbraucht zu werden. Das muss man bei der Prävention und Intervention berücksichtigen."
Insgesamt nehmen mehr als 170 Fachleute aus Einrichtungen der Kinder-und Jugendhilfe sowie dem Gesundheitswesen an dem bundesweiten Fachkongress in Kiel teil.
Originaltext: Kinderschutz-Zentren Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/19999 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_19999.rss2
Pressekontakt: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e.V. Geschäftsstelle Telefon (02 21) 5 69 75-3 E-Mail: die@kinderschutz-zentren.org
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