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Rheinische Post: Pensions-Skandal bei der Post

Geschrieben am 29-06-2009

Düsseldorf (ots) - von Alexander von Gersdorff

Die Privatisierung von Post, Postbank und Telekom seit Mitte der
90er Jahre gilt als ein wirtschaftspolitisches Meisterstück der
späten Ära Kohl - zu Recht, gerieten doch die bis dahin abgeschirmten
Post- und Telekommunikationsmärkte heftig in Bewegung.
Hauptnutznießer waren die Verbraucher über neue und günstigere
Angebote.
Jetzt aber muss die Bundesregierung einräumen, dass dieselben
Verbraucher an anderer Stelle die Zeche dafür zahlen - mit ihren
Steuergeldern. Denn im großen Stil befördern die drei
Post-Nachfolgeunternehmen Beamte auf Kosten des Bundes in den
Vorruhestand, und das durchschnittlich mit Mitte 40.
Das ist ein handfester, leider ganz legaler Skandal. Verantwortlich
sind nicht die Beamten selbst, die in den besten Jahren aus "ihrem"
Unternehmen gedrängt werden und, mit lebenslanger Pension
ausgestattet, auf Jahrzehnte Tennis oder Golf spielen können. Es ist
auch ein Mentalitäts-Skandal: Deutschland, vor lauter Fürsorglichkeit
zum Mutterland von Langzeitarbeitslosigkeit und Frühpensionierung
geworden, alimentiert jährlich mit Milliarden die Nichtarbeit und
lässt den Rest der Bevölkerung dafür aufkommen - statt über das
Sparen und niedrigere Sozialabgaben Arbeit attraktiver zu machen. Der
Fall zeigt: Auch ein wohlmeinender Sozialstaat kann Menschen ihrer
Würde berauben.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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