Deutsche Marine - Pressemeldung/ Pressetermin: 50 Jahre Ausbildungszentrum Schiffssicherung - Tage der offenen Tür in Neustadt in Holstein
Geschrieben am 30-06-2009 |
Glücksburg (ots) -
- Querverweis: Dokumente liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -
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Glücksburg - Am 11. und 12. Juli 2009 öffnet das Ausbildungszentrum Schiffssicherung der Marine (AZS M) in Neustadt/Holstein jeweils von 10 bis 17 Uhr seine Tore für interessierte Besucher und "Sehleute". Grund: Das fünfzigjährige Bestehen der Schule. Was wird geboten? An zahlreichen Stationen können sich die Gäste "hautnah" einen Eindruck vom Ausbildungsgeschehen verschaffen. Höhenpunkte sind die Besichtigung des über 32 Meter hohen Tauchturmes mit Tauchvorführungen sowie Feuerlöschübungen in der Brandhalle. In der Schwimmhalle werden Rettungsinseln und Schwimmwesten bei Seegang vorgeführt. Ein Fahr- und Flugsimulator vermittelt realistische Eindrücke von Bundeswehrfahrzeugen. Am Samstag führt ein SAR-Hubschrauber vom Typ "Sea King" eine Rettungsübung mit einem Seenotrettungskreuzer der DGzRS durch. Für Kinder ist eigens ein Spielland mit Hüpfburg und Kinderschminken aufgebaut. Am Sonntag besteht zudem die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Gottesdienst auf einem Marineschiff. Für das leibliche Wohl sorgen zahlreiche Verkaufsstände. (Hinweis für Redaktionen: Ein detailliertes Programm befindet sich zum Download im Presseportal)
Die Ausbildung am AZS Neustadt
Nahezu jeder zur See fahrende Soldat und Taucher der Marine lernt das Ausbildungszentrum Schiffssicherung während seiner Laufbahn kennen. In vielen verschiedenen Lehrgängen werden die Grundlagen der Brand- und Leckabwehr und der Ersten Hilfe gelegt. Der intensive Umgang mit Feuer und Wasser soll geübt werden, um im Ernstfall ein reibungsloses Handeln zu ermöglichen. Das AZS ist vor allem durch die praxis- und äußerst realitätsnahen Elemente in der Ausbildung eine fordernde und geschätzte Einrichtung der Marine. Auf einer ausgedienten Fregatte zum Beispiel lodert echtes Feuer und durch große Löcher strömt kaltes Ostseewasser auf die Lehrgangsteilnehmer ein. Seit 16 Jahren nehmen auch ganze Schiffs- und Bootsbesatzungen regelmäßig an der Schadensabwehr- und Gefechtsdienstausbildung (SAGA) in Neustadt teil. Hier steht die ganze Besatzung auf dem Prüfstand. Ziel der bewerteten Übungen ist es, jedem Besatzungsmitglied die Fähigkeit zu vermitteln, eine sofortige und richtige Reaktion bei Schadensfällen zu zeigen. Rauchgasgeneratoren, live eingespielte Störungen im Bereich der Technik, zum Verwechseln echt geschminkte Verletztendarsteller und Zieldarstellungsflugzeuge werden dabei eingesetzt.
Der Tieftauchtopf - das höchste Gebäude der Umgebung
Auf dem Gelände des AZS in Neustadt ist ein bestimmtes Gebäude nicht zu übersehen. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Tieftauchtopf. Aus bis zu 32,5m Tiefe wird hier der Notausstieg aus einem U-Boot geübt. Am Grund des Turms ist eigens eine U-Boot-Sektion nachgestellt. Die Lehrgangsteilnehmer tauchen mithilfe ihres persönlichen Rettungs- und Überlebensanzug ohne Atemluft auf. In einem echten Notfall eines getauchten U-Bootes ist das Beherrschen der Verfahrensweisen überlebensnotwendig. Das AZS stellt mit dem Tieftauchtopf Europas größte Anlage dieser Art dar. Marinesoldaten aus aller Welt reisen an, um in Neustadt zu trainieren.
Ein Oberbootsmann zwischen Feuer und Wasser
"Die Brandabwehr macht am meisten Freude!", berichtet der 27-jährige Ausbilder Benjamin Eilers. Er ist deshalb an den Tagen der offenen Tür voll in seinem Element zu sehen. Der Oberbootsmann wird zusammen mit seinen Kameraden eine Feuerlöschübung in der Brandhalle demonstrieren. Ein Feuer auf See ist nichts, was auf die leichte Schulter genommen werden kann. Am AZS zeigt Eilers die Gefahren eines offenen Brandes und die Techniken, ein Feuer zu löschen. "Mit dem Feuer muss man arbeiten, es ist anspruchsvoll und immer anders - nie gleich", sagt der seit Januar 2008 in Neustadt tätige Ausbilder für "Brand- und Leckabwehr". Teamwork ist bei einer derart gefährlichen Aufgabe besonders wichtig. Neustadt bietet mit echten Bränden und Wassereinbrüchen das ideale Übungsgelände für Ernstfälle auf See. Eilers war bis Ende 2006 Schiffssicherungsmaat - "Verwendungsreihe 44" genannt - auf der Fregatte "Lübeck". Aufgewachsen und wohnhaft in Wilhelmshaven ist eine Affinität zur Marine nicht besonders verwunderlich.
50 Jahre Ausbildungszentrum Schiffssicherung
Ende 1959 zog die U-Boot- und Schiffssicherungsausbildung auf dem Wieksberg ein. Manchem Neustädter und Urlauber fiel sicherlich auf, dass im gleichen Jahr von Zeit zu Zeit dicke Rauchwolken über dem Marinegelände aufstiegen. Es knallte laut und Rufe wie "Feuer" oder "Wassereinbruch" waren bis auf die gegenüberliegende Uferseite zu hören. Die Schiffssicherungslehrgruppe war geboren. In kürzester Zeit waren Begriffe wie "Ausbildung am lebenden Modell" oder "Schiffs-Untergangs-Verhütungsschule" im Marine-Sprachgebrauch etabliert. Im Laufe der Jahre wurde der Wieksberg Heimat zweier Marinefernmeldeeinheiten, einer Standortverwaltung und des 7. Minensuchgeschwaders. Heute beheimatet die Kaserne das Ausbildungszentrum Schiffssicherung der Marine und die Bundespolizei See. Dazu kommt noch in unmittelbarer Nähe gelegen das Ausbildungszentrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und die Sonderstelle Schiffssicherung der Wasser -und Schifffahrtsverwaltung.
Hinweise für die Presse
Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, die Tage der offenen Tür beziehungsweise die Vorführungen zu begleiten. Telefonische Anmeldung wird erbeten. Ansprechpartner ist Fregattenkapitän Rückher, Telefon: 04561 - 524 - 21 00, E-Mail: thomas1rueckher@bundeswehr.org. Auf Wunsch ist bei Fregattenkapitän Rückher eine Pressemappe mit weiteren Informationen zur Veranstaltung und zum Standort und einem Buch zum Jubiläum erhältlich. Bitte bei der Anmeldung Wunsch mit angeben.
Der detaillierte Programmablauf mit allen Veranstaltungspunkten und Orten ist direkt über das Presseportal herunterladbar.
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de. Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: Deutsche Marine.
Autor: Philipp-Martin Wegner Fotos: Deutsche Marine
Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2
Pressekontakt: Presse- und Informationszentrum Marine Oberleutnant zur See Christopher Jacobs Telefon: 04631-666-4412/4400 piz@marine.de
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