Lausitzer Rundschau: Worte und Taten FC Energie sagt wegen NPD-Demo Freundschaftsspiel ab
Geschrieben am 30-06-2009 |
Cottbus (ots) - Rechtsextremismus und Rassismus machen vor Fußballplätzen nicht halt, auch nicht in den unteren Spielklassen. Die Vereine und die Bürger werden deshalb von Politikern immer wieder zur Zivilcourage aufgefordert. Das Handlungskonzept "Tolerantes Brandenburg" ist seit Jahren Leitfaden für diese mühsame Auseinandersetzung. Der FSV Germania aus Storkow hat deshalb genau das Richtige getan, als er sein Fußballfest unter das Motto "Mit Energie für Toleranz" stellte. Denn gerade im Oderland bekommt die NPD besonders viel Zuspruch. Die Rechtsextremisten fühlen sich sogar stark genug, mit einer angekündigten Demo und einem unverschämten "offenen Brief" den Verein unter Druck zu setzen. Der behält das Motto seines Fußballfestes bei, doch dafür sagen die Fußballprofis von Energie ab. Die Sicherheit der Spieler sei in Storkow nicht garantiert. Natürlich ist der Germania-Platz nur ein Dorf-Fußballfeld ohne die Sicherheitsstandards der Bundesliga. Aber unter den NPD-Fahnen wird in Storkow auch nicht die versammelte Neonaziszene Deutschlands erwartet, sondern nur der regionale braune Bodensatz. Und das soll die Brandenburger Polizei nicht beherrschen? Beamte, die Erfahrung damit haben, bis zu 1600 Neonazis wie vor Jahren in Halbe in Schach zu halten. Auf seiner Internetseite zählt der FC Energie seine Aktivitäten gegen Rassismus und rechte Gewalt auf. Am Stadioneingang steht eine Anti-Rassismus-Wand, im Internet können Fans für Toleranz "Gesicht zeigen". Solche Erklärungen verlieren an Wert, wenn Worten keine Taten folgen. Zum Beispiel mit einem Spiel auf einem Dorfplatz, wenn abgeschirmt von der Polizei die NPD demonstriert.
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