Rheinische Post: Der Pannen-Reaktor Kommentar Von Thomas Reisener
Geschrieben am 05-07-2009 |
Düsseldorf (ots) - Solange die Atomwirtschaft Pannen-Reaktoren wie Krümmel duldet, darf sie sich über die Ablehnung der Bevölkerung nicht wundern. Mal brennt ein Transformator, mal die Lüftungsanlage. Dann werden verbotene Bauteile entdeckt, dann kommt sogar ein Staatsanwalt mit Durchsuchungsbefehl vorbei. Und kaum wird die Anlage nach zwei Jahren Pannen-Stillstand wieder hochgefahren, kommt es nach einer neuen Serie von Unfällen sogar zur automatischen Schnellabschaltung. Das technische Trauerspiel wird nur noch überboten von der peinlichen Kommunikation des Betreibers. Erst vertuschen, dann kleinreden. Und nur, wenn's gar nicht mehr anders geht, öffentlich entschuldigen. Vattenfall hat sich mit diesem rhetorischen Dreischritt inzwischen so oft blamiert, dass man dem Energiekonzern schlicht nicht mehr glauben mag. Viele deutsche Atomkraftwerke sind technisch an der Weltspitze. Die meisten Betreiber sind seriös. Gute Atomkraftwerke sind ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiesicherheit. Aber all das kann die Branche niemals verkaufen, solange sie mit Vattenfall gegen einen technischen und politischen Totalausfall in den eigenen Reihen ankämpfen muss.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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