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"RheumaPreis - Aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz" erstmals vergeben / Preisträger aus den Unternehmen H&M, Michael Spielvogel GmbH & Co. und der Stadt Nürnberg für Integration am Arbeitsplatz gewürdigt

Geschrieben am 10-07-2009

Berlin / Wiesbaden (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Mit der in diesem Jahr erstmals vergebenen Auszeichnung
"RheumaPreis - Aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz" werden vorbildliche
Ideen und Beispiele zur dauerhaften Einbindung von Menschen mit
Rheuma in den Arbeitsalltag gewürdigt. Für ihre Mut machenden und
beeindruckenden Bewerbungen erhielten die drei Preisträger Steffen
Grandetzka, Janine Wallasch und Karin Schmitt ein Preisgeld in Höhe
von jeweils 3.000 Euro. Ihre Arbeitgeber H&M, Michael Spielvogel GmbH
& Co. KG und die Stadt Nürnberg wurden mit einer Auszeichnung für
bemerkenswertes Engagement für Arbeitnehmer mit Rheuma geehrt.
Initiatoren des RheumaPreises sind die Arbeitsgemeinschaft Regionaler
Kooperativer Rheumazentren in der Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie, der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte, die
Bundesgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen,
die Initiative Neue Qualität der Arbeit, die Rheuma-Liga Hessen,
Kerstin Bleuel als Patientenvertreterin sowie das
Gesundheitsunternehmen Abbott.

Die Auswahl der Gewinner erfolgte durch eine unabhängige Jury aus
Vertretern der Initiatoren. Das Gremium suchte aus 27 eingegangenen
Bewerbungen die besten Beispiele partnerschaftlicher Lösungen
zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern aus, die eine dauerhafte
berufliche Einbindung von Mitarbeitern mit Rheuma ermöglichen. Zu den
aufgezeigten Lösungen gehören neben dem Angebot einer besser
geeigneten Stelle mit folgender Einarbeitung und Schulung die
patientengerechte Umgestaltung des Arbeitsplatzes sowie die
Eingliederung des Betroffenen durch Rücksichtnahme und Unterstützung
seitens des Arbeitgebers. Mit den prämierten Beispielen möchten die
Initiatoren andere Patienten dazu ermutigen, mit dem Arbeitgeber und
den Kollegen offen über die Erkrankung zu reden. So können
Möglichkeiten zur Anpassung des Arbeitsplatzes gefunden werden.

"Die große Zahl der Bewerbungen für den RheumaPreis zeigt, dass
der Erhalt der Arbeitsfähigkeit ein wichtiges Thema für die Patienten
mit entzündlichem Rheuma ist. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise
erfolgreiche Beispiele zur beruflichen Integration von
Rheumapatienten bekannt machen können", sagt Wulff-Erik von Borcke,
Geschäftsführer von Abbott Deutschland. Das Gesundheitsunternehmen
Abbott, das seit Jahren Projekte initiiert und fördert, die das
Verständnis für Menschen mit Rheuma und deren Bedürfnisse stärken,
möchte mit dem RheumaPreis das Leben der Patienten über das Angebot
einer wirksamen Therapie hinaus erleichtern.

Kleine Änderungen mit großer Wirkung

In Deutschland leiden rund 1,5 Millionen Menschen an
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis,
Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis. Rund fünf Prozent der
Betroffenen geben bereits im ersten Jahr ihrer Erkrankung den Beruf
auf; nach drei Jahren sind es sogar bereits 20 Prozent. "Bei
entsprechender Einbindung können Menschen mit Rheuma nicht nur in
den meisten Fällen weiterhin berufstätig bleiben, für viele ist es
sogar ein wichtiger Teil ihrer Krankheitsbewältigung", betont Prof.
Matthias Schneider, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der
Rheumazentren. Denn durch den Verlust des Arbeitsplatzes kommt es
neben den bestehenden körperlichen Beschwerden auch zu psychischen
Problemen, da der Beruf in vielen Fällen Lebensinhalt ist und
Selbstbewusstsein gibt. Verschärft wird dies häufig durch finanzielle
Sorgen, da nun weniger Geld zur Verfügung steht. Auch für die
betroffenen Arbeitgeber stellen chronisch kranke Mitarbeiter, die aus
dem Berufsleben aussteigen müssen, eine große Herausforderung dar,
verlieren sie doch häufig talentierte Mitarbeiter und damit wichtiges
Know-How. Zugleich werden auch die sozialen Systeme durch
Arbeitslosigkeit und Frühberentung erheblich belastet. Dieses Problem
wird durch das zunehmende Altern der Gesellschaft noch weiter
verschärft. Immer weniger Berufstätige müssen in Zukunft für immer
mehr Rentner und Pensionäre im Generationenvertrag einstehen. Sowohl
Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern stehen zahlreiche Möglichkeiten
offen, um die Mitarbeiter im Beruf zu halten. Oft ist der hierfür
notwendige Aufwand weit geringer als vermutet, denn bereits kleine
Veränderungen können große Wirkung haben.

Um auf solche Möglichkeiten aufmerksam zu machen, wurde die
Auszeichnung "RheumaPreis - Aktiv mit Rheuma am Arbeitsplatz" ins
Leben gerufen. Welche Lösungsmöglichkeiten zur Einbindung
Rheumakranker ins Berufsleben bestehen, zeigen die in diesem Jahr mit
dem RheumaPreis ausgezeichneten Beiträge in vorbildlicher Weise.

"Nachdem ich meine Service-Tätigkeit an der Autobahnraststätte
Rimberg auf Grund meiner rheumatoiden Arthitis nicht mehr ausüben
konnte, hat mir mein Arbeitgeber, die Michael Spielvogel GmbH &Co.
KG, eine körperlich weniger belastende Stelle als Betriebsleiterin
angeboten und mich entsprechend eingearbeitet und geschult", so
Preisträgerin Karin Schmitt. "Ohne das Einfühlungsvermögen und
Verständnis der Betriebsleitung wäre ich heute wohl arbeitslos."

Auch Preisträgerin Janine Wallasch leidet an rheumatoider Arthitis
und ist seit einigen Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Trotz eines
Behinderungsgrads von 100 arbeitet sie heute im Jugendamt der Stadt
Nürnberg. "Schon während meiner Ausbildung zur
Verwaltungsfachangestellten wurde ich in allen möglichen Belangen
gefördert und unterstützt", sagt sie. "Das hat sich auch in meinen
verschiedenen Tätigkeiten bei der Stadt Nürnberg fortgesetzt, wo mir
meine Arbeit durch den behindertengerechten Umbau des Arbeitsplatzes,
verschiedene Hilfsmittel und flexible Arbeitszeiten sehr erleichtert
wurde. Ich wünsche mir, dass ich noch lange voll arbeiten kann -
schon um zu zeigen, dass man auch mit einem Handicap gut ins
Berufsleben integrierbar ist."

Preisträger Steffen Grandetzka ist als Verkäufer beim
Modeunternehmen Hennes & Mauritz in Berlin tätig. Nachdem bei ihm
2005 ein Morbus Bechterew diagnostiziert wurde, belasteten ihn die
starken Schmerzen so enorm, dass er kaum noch arbeiten konnte. "Ich
hatte die Krankheit beim Bewerbungsgespräch verschwiegen und als mich
mein Chef auf meine Schwierigkeiten ansprach, fürchtete ich,
gekündigt zu werden", so Grandetzka. Doch das Gegenteil war der Fall.
"Sowohl die Betriebsleitung als auch die Kollegen haben mich
rückhaltlos unterstützt und alles getan, damit ich meine Tätigkeit
weiter ausüben kann. Auch wenn es mir heute durch eine neue
Behandlung deutlich besser geht, weiß ich, dass ich bei einer
möglichen Verschlechterung immer auf meinen Arbeitgeber zählen kann."

Im Rahmen des RheumaPreises vergibt Abbott zusätzlich den "Abbott
RheumaPreis für besonderen Mut" in Höhe von 3.000 Euro, mit dem in
diesem Jahr die Grafikerin Patricia Strohm aus Eislingen
ausgezeichnet wird. "Obwohl sie sehr schwer von einer
entzündlich-rheumatischen Erkrankung, dem SAPHO-Syndrom, betroffen
ist, und sie deshalb keine Anstellung mehr fand, hat Frau Strohm
niemals aufgegeben", so Erik von Borcke. "Ihr Mut, vor zwei Jahren
den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, wurde belohnt: Heute
ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin, die sich darüber hinaus noch
ehrenamtlich in der Rheuma-Liga engagiert - eine Leistung, die Frau
Strohm für uns zu einer echten 'Rheuma-Heldin' macht."

Der RheumaPreis 2010 wird Anfang des kommenden Jahres
ausgeschrieben.

Weitere Informationen finden Sie unter www.rheumapreis.de .

Originaltext: RheumaPreis
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74710
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74710.rss2

Pressekontakt:
Organisationsbüro RheumaPreis
Bianca Eichner
Opernplatz 2
60313 Frankfurt
Tel: 069 - 913 043 - 23
Fax: 069 - 913 043 - 559
Email: beichner@webershandwick.com


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