Alexander Ulrich: Nabucco ist wirtschaftlicher, ökologischer und außenpolitischer Unfug
Geschrieben am 13-07-2009 |
Berlin (ots) - "Die Nabucco -Pipeline hat keine Zukunft", erklärt Alexander Ulrich, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union, anlässlich der Unterzeichnung des Nabucco-Vertrages durch fünf EU-Staaten und der Türkei. Ulrich weiter:
"Das Nabucco-Projekt verschlingt 7,9 Milliarden Euro, die besser in der Entwicklung regenerativer Energiequellen angelegt wären. Das Engagement des ehemaligen Bundesaußenministers Joschka Fischer als bezahlter Lobbyist für Nabucco ist daher ein ökologisches Armutszeugnis. Nabucco ist kein Beitrag zur Lösung der Energiekrise. Russland soll zu Gunsten weniger osteuropäischer Transitländer mit viel Geld umschifft werden, obwohl zahlreiche europäische Staaten Gas aus Nordafrika beziehen. Die Kooperation von Nabucco und Iran bleibt zudem weiter unklar.
Dabei wird übersehen das die Gasbeziehungen mit Russland auf wechselseitiger Abhängigkeit beruhen. Daher ist Russland selbst während des Kalten Krieges immer seinen vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen. Die Lieferunterbrechung an die Ukraine hatte mit unbezahlten Rechnungen und der Weigerung der Ukraine zu tun, marktwirtschaftliche Preise für russisches Gas zu entrichten. Es ist aber inakzeptabel von Russland durch die Energiecharta die Privatisierung der Energieversorgung zu verlangen, sich aber dann über die russische Preispolitik zu beklagen. Gespräche mit einem Abramovic sind eben nicht einfacher als mit dem russischen Präsidenten Medwjedew.
DIE LINKE fordert einen verbindlichen völkerrechtlichen Rahmen für den staatlichen Energiedialog unter dem Dach von OSZE und den Vereinten Nationen. Gasbevorratungspflichten und Beistandsklauseln können eine sichere Energieversorgung in ganz Europa gewährleisten. Unverzichtbar bleiben ein New Deal zur Förderung regenerativer Energiequellen und die Re-Kommunalisierung der Energieversorgung. Darüber hinaus muss die preistreibende Spekulation auf den Energiemärkten entsprechend der Empfehlungen der UN-Welthandelskonferenz unterbunden werden. Nur so lässt sich zukunftsfähige und bezahlbare Energie gegen die Renditeziele der marktbeherrschenden Kartelle gewährleisten."
Originaltext: DIE LINKE Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
Pressekontakt: Hendrik Thalheim Pressesprecher Fraktion DIE LINKE. im Bundestag Platz der Republik 1 11011 Berlin Telefon +4930/227-52800 Telefax +4930/227-56801 pressesprecher@linksfraktion.de
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