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Kölner Stadt-Anzeiger: Experte wirft Bahn Verheimlichung von Problemen vor/Überprüfung aller Güterwaggons "würde ein Desaster"

Geschrieben am 16-07-2009

Köln (ots) - Die vom Eisenbahnbundesamt (EBA) angeordnete
Überprüfung aller in Deutschland eingesetzten Güterwaggons auf
Achsprobleme könnte den Güterverkehr in Deutschland lahmlegen. "Das
würde ein Desaster und wahnsinnig teuer", sagte der Radtechnikexperte
Professor Vatroslav Grubisic dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Freitagsausgabe). Grubisic hatte auch die Schwächen an den
ICE-Achsen mit aufgedeckt und war Gutachter beim ICE-Unglück von
Eschede.
Für Grubisic ist die Zwangsuntersuchung Folge der bisherigen
Arbeitsweise im Güterverkehr. "Es wurde verheimlicht, was sich da
abspielt", sagte der Professor. "Viele Waggons fahren mit
Achsbelastungen, die bei der Zulassung nicht angegeben waren." Es sei
ein Problem, dass die Auslegung der Waggons und Achsen, ihre
Bemessung und Prüfung teilweise in einer Hand gebündelt sei. Derzeit
müssen Güterwagen in der Regel alle sechs Jahre untersucht, bei gutem
Zustand darf dies laut Eisenbahn Bau und Betriebsordnung (EBO) auf
maximal acht Jahre erweitert werden. Für Grubisic sind die
Prüfintervalle ausreichend, wenn "die Achsen von vorne herein
ausreichend bemessen sind". Das EBA hatte schon mehrfach auf Gefahren
an den Achsen von Güterwaggons hingewiesen und freiwillige
Gegenmaßnahmen empfohlen. Nun wurde die Behörde infolge der
Katastrophe von Viareggio aktiv. In der italienischen Stadt waren 22
Menschen durch die Explosion von Gaswaggons gestorben, nachdem wohl
bei einem der Waggons eine Achse gebrochen war.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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