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Lausitzer Rundschau: Die Bombenanschläge auf Luxushotels in Jakarta / Das Diktat des Terrors

Geschrieben am 17-07-2009

Cottbus (ots) - Die feigen Mörder haben wieder zugeschlagen. Und
sie hatten erneut internationale Luxushotels mit ihren oft westlichen
Gästen zum Ziel. Doch sind die Hotels nur mehr ein Symbol - in
Wahrheit wurde wahllos getötet. Insofern wird US-Präsident Barack
Obama bestätigt, wenn er betont, dass "die Extremisten weiterhin das
Ziel haben, in allen Ländern unschuldige Männer, Frauen und Kinder
aller Glaubensrichtungen zu ermorden". Die blutige Botschaft von
Jakarta richtet sich nicht nur an die jetzt erneut entsetzte
Weltöffentlichkeit, sie sollte auch die Ohnmacht der indonesischen
Regierung bloßstellen. Denn genau darin besteht das perfide Kalkül
der Mörder: Sie verbreiten Angst und schüchtern ein in der Hoffnung,
dass das Diktat des Terrors den Lebensrhythmus bestimmt. Vor diesem
Hintergrund ist zumindest fragwürdig, dass Englands Fußballmeister
Manchester United am Freitag ein für Montag in Jakarta angesetztes
Spiel gegen eine indonesische "All-Star"-Auswahl abgesagt hat.
Die Partie war seit Langem ausverkauft, rund 100 000 Menschen wollten
Rio Ferdinand & Co. als Botschafter des Sports live erleben. Daraus
wird jetzt nichts. Schade um die vergebene Chance. Das Blutbad von
Jakarta muss aber auch aus einem anderen Grund alarmieren. Erst im
Juni hatte Obama während seines Staatsbesuches in Ägypten der
muslimischen Welt die Hand zum Dialog gereicht. Diese grundlegende
Wende in der US-Außenpolitik nach Jahren der Konfrontation geht auf
die überfällige Erkenntnis zurück, dass nur im Dialog mit den
gemäßigten Kräften der islamischen Welt dem Terror Einhalt zu
gebieten ist. Parallel dazu führt aber auch kein Weg daran vorbei,
dem Terror den Nährboden zu entziehen. Und es ist nichts weniger als
die erschütternde Armut, die Perspektivlosigkeit ganzer Generationen
gepaart mit religiöser Verblendung, die es Terroristen leicht macht,
ihre Mörder zu rekrutieren. Die Hand von Obama zum Dialog kann also
Entwicklungshilfe, die diesen Namen auch verdient, nicht ersetzen.
Die Bombenanschläge von Jakarta können somit auch als zynischer
Weckruf an die internationale Gemeinschaft verstanden werden. Denn
auch die Beschlüsse des G8-Gipfels von L'Aquila Anfang Juli
insbesondere zur Hilfe für die Dritte Welt haben wenig vom vielfach
beschworenen, energischen und gemeinsamen Vorgehen gegen Armut. So
bleibt für das Diktat des Terrors fruchtbarer Boden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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