Rheinische Post: Schwarzer Peter um Arzneimittel
Geschrieben am 20-07-2009 |
Düsseldorf (ots) - Kommentar von Eva Quadbeck
Der Streit um die Arzneimittel ist ein Paradebeispiel dafür, dass das Gesundheitssystem als eine Art Schwarze-Peter-Spiel funktioniert. Ministerium und Krankenkassen wollen die Arzneimittelkosten senken. Sie wollen aber nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die Patienten Pillen schlucken sollen, an deren Wirkung sie zweifeln. Also schieben sie der Pharma-Industrie den Schwarzen Peter zu: Die soll ihre Hausaufgaben machen und die Packungsbeilagen nachbessern. Die Arzneimittel-Hersteller, die um ihre Einnahmen fürchten, geben den Schwarzen Peter prompt an Politik und Kassen zurück. Ihr Argument: Die Abgabe von günstigen Medikamenten ohne Zulassung für die Krankheit, die es zu heilen gilt, sei rechtlich nicht zulässig. Die Ärzte, bei denen im Zuge von Reformmaßnahmen der Schwarze Peter häufig hängenbleibt, ziehen sich auf die Position zurück, dass sie nur noch Wirkstoffe verschreiben wollen. Den Kampf um Preise und Rabatte sollen Kassen, Apotheker und Pharmaindustrie austragen. In einem Gesundheitssystem, in dem keiner Verantwortung fürs eigene Handeln tragen möchte, bleibt der Patient auf der Strecke. Dabei wären die Sparideen der Krankenkassen mit einer Gesetzesänderung und einer mutigen Informationskampagne durchaus umsetzbar aber nicht im Wahlkampf.
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