Kölner Stadt-Anzeiger: Bevölkerungsexperten begrüßen Bundesbankvorstoß zur Rente mit 69 Raffelhüschen: "Richtige Debatte"
Geschrieben am 21-07-2009 |
Köln (ots) - Köln - Der Vorschlag der Bundesbank nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre bis 2060 stößt bei Bevölkerungsexperten auf Zustimmung. "Im Kern geht es um die Frage, ob und wie sich die Gesellschaft auf eine steigende Langlebigkeit der Bevölkerung einstellt. Diese Debatte ist richtig, weil sie notwendig ist", sagte der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochs-Ausgabe). Mit der beschlossenen Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis 2029 sei die steigende Lebenserwartung bis zum Jahr 2035 eingerechnet worden. "Es ist durch aus möglich, dass 2040 weitere Anpassungen erforderlich sind", sagte Raffelhüschen. Für Festlegungen bis zum Jahr 2060 sei es wegen der Prognoseunsicherheit zwar zu früh. "Wir müssen aber darüber diskutieren, ob wir dauerhaft eine Regelbindung in die Rentenformel einführen, die die Veränderungen der durchschnittlichen Lebenserwartung auf das Renteneintrittsalter umrechnet", sagte der Sozialexperte. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Jörg Tremmel: "Grundsätzlich ist es sinnvoll, auch in fernerer Zukunft den Renteneintritt an die steigende Lebenserwartung anzupassen", sagte Tremmel der Zeitung. Veränderungen der durchschnittlichen Lebenserwartung sollten grundsätzlich zu 50 Prozent dem Renteneintrittsalter zugeschlagen werden. Auch Tremmel warnte vor verfrühten Festlegungen: "So wenig belastbar politische Entscheidungen 1960 mit Blick auf das Jahr 2010 gewesen sind, so wenig sind es heutige Beschlüsse für 2060."
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