Lausitzer Rundschau: Ex-SPD-Politiker Tauss droht Anklage wegen Kinderpornos Schwache Verteidigung
Geschrieben am 21-07-2009 |
Cottbus (ots) - Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt auch für den unter Kinderporno-Verdacht stehenden Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss die Unschuldsvermutung. Die Piratenpartei, welche Tauss nach seinem Austritt aus der SPD mit offenen Armen begrüßte, hätte allerdings gut daran getan, den juristischen Gang der Dinge abzuwarten. Daran ändert auch die Voreiligkeit des zuständigen Oberstaatsanwalts nichts, der schon von Anklageerhebung sprach, noch bevor der Bundestag dafür grünes Licht gegeben hat. Dass der Immunitätssauschuss des Parlaments zu einer entsprechenden Empfehlung kommen wird, steht nach der Lage der Dinge außer Zweifel. Schließlich hat das Gremium im Fall Tauss nicht Schuld oder Unschuld zu bewerten, sondern es schafft nur die Voraussetzung dafür, dass dies durch ein ordentliches Gericht geschehen kann. Die Verteidigungslinie von Tauss ist jedenfalls zweifelhaft. Der einstige medienpolitische Sprecher bei den Genossen rechtfertigt die bei ihm entdeckten kinderpornografischen Datenträger damit, dass er als zuständiger Fachpolitiker in der einschlägigen Szene recherchiert habe. Das ist ungefähr so, als würde sich die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing Heroin besorgen, um Rauschgifthändlern ein Schnippchen zu schlagen. Auch dafür hätten die Bürger sicher kein Verständnis. Überhaupt hat der Fall Tauss nicht nur eine juristische Dimension. Er ist auch von gesellschaftlichem Belang. Kinderpornos gehören moralisch geächtet. Zur Verfolgung ihrer Urheber sind nicht Bundestagsabgeordnete befugt, sondern die zuständigen Behörden.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481232 Fax: 0355/481275 politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
215324
weitere Artikel:
- Berliner Morgenpost: Kommentar - Grüne Wähler sind weiter als grüne Politiker Berlin (ots) - In Schleswig-Holstein platzt Schwarz-Rot - und in der politischen Farbenlehre wird es plötzlich wieder interessant. Denn wenn Schwarz-Grün im Wunschbild der Bundesbürger nur noch sechs Prozent hinter Schwarz-Gelb liegt, und wenn jeweils über 40 Prozent der Befragten beide Koalitions-Möglichkeiten als eine gute Aussicht empfinden - dann ist das Gedankenspiel zu einer Bundesregierung aus Union und Grünen keine politische Notlösung mehr. Die Frage, die das Institut Emnid für das Berliner Magazin "Cicero" stellte, bezog sich mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Renteneintrittsalter Stuttgart (ots) - Dabei kann es sogar durchaus sein, dass 2060 bis 69 gearbeitet wird. Eine Faustformel der Rentenversicherer besagt nämlich, dass die Restlebenserwartung von 65-Jährigen derzeit binnen eines Jahrzehnts um anderthalb Jahre zunimmt. Nicht auszuschließen ist aber auch, dass es ganz anders kommt: Wenn die Menschen weiter so viel Zucker essen, dürfte die statistische Lebenserwartung eines Tages wieder zurückgehen. Also: auch die Rente mit 65 ist 2060 drin. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Datenschutz in der EU Osnabrück (ots) - Ohne Gespür Es ist erschreckend, wie in Brüssel der Datenschutz mit Füßen getreten wird. Erst vor Kurzem beschlossen die EU-Innenminister den Aufbau einer riesigen Datenbank, aus der sich Informationen über Verbrecher, Asylbewerber und unbescholtene Touristen und Geschäftsleute speisen lassen. Nun will die Kommission US-Fahndern den freien Zugang auf Millionen von Kontobewegungen in ganz Europa gewähren - obwohl doch gerade das mit der Installierung eines neuen Großcomputers in der Schweiz vermieden werden sollte. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Ende der Koalition in Schleswig-Holstein/Nordbank Osnabrück (ots) - Macht vor Stil Wenn es um die Macht geht, bleibt guter Stil auf der Strecke. So in Kiel, wo die SPD-Minister von jetzt auf gleich ihre Büros räumen mussten. Kaputtgehen konnte damit freilich nichts mehr. Das Koalitionsporzellan ist bereits zerdeppert. Schmutzkampagnen drohen im Wahlkampf, wo sachliche Auseinandersetzung nötig wäre. Dabei müsste zentrales Thema das Debakel um die Nordbank sein, für die Schleswig-Holstein und Hamburg als Haupteigentümer einzustehen haben. Das Institut hat von beiden klammen Ländern mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Rentendiskussion Osnabrück (ots) - Der Phantasie Grenzen setzen Die Bundesbank hat sich in Jahrzehnten den Ruf erworben, seriös und kompetent zu sein. Entsprechend groß ist ihr Gewicht in der öffentlichen Diskussion. Die Bürger vertrauen dieser Institution mehr als anderen. Damit könnte es bald ein Ende haben. Denn mit ihrem jüngsten Beitrag zur Rentendebatte haben sich die Bundesbanker ins Abseits manövriert. So mag es zwar in 50 Jahren rein theoretisch einer von vielen gangbaren Wegen sein, bis 69 zu arbeiten. Doch was hat dies mit der Lage und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|