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MONITOR: Neue Hinweise auf hochradioaktiven Müll im Atomlager Asse

Geschrieben am 23-07-2009

Köln (ots) - Forschungsministerium hatte Siemens AG Lagerung von
bis zu "25 Fässern mit hochradioaktivem Abfall" zugesagt

Nach Recherchen des ARD-Magazins MONITOR (heute um 21.45 Uhr im
Ersten) gibt es neue Hinweise darauf, dass hochradioaktiver Abfall in
das Atommüll-Lager Asse II eingelagert worden ist, obwohl das Lager
nur für schwach- und mittelradioaktiven Abfall vorgesehen und
genehmigt worden war.

Aus einem Schreiben der Siemens AG aus dem Jahr 1966, das MONITOR
vorliegt, ergibt sich, dass das damalige Bundesministerium für
wissenschaftliche Forschung dem Unternehmen zugesichert hatte, "einen
Teil" von "ca. 25 Fässern mit hochradioaktivem Abfall
(Kernbrennstoff)" in der Asse II einlagern zu dürfen.

"Wir danken Ihnen für diese Möglichkeit zur Entlastung unserer
Lagerkapazität und erwarten bei gelegentlichen Anfragen einen Ihnen
günstigen Termin für die Anlieferung in Asse II" heißt es in dem
Schreiben der Siemens AG an das Bundesforschungsministerium. In einem
Vermerk des Bundesforschungsministerium aus dem Jahr 1967, der
Monitor ebenfalls vorliegt, ist diesbezüglich von "bestrahlten
Brennelementen" die Rede, die in die Asse eingelagert werden durften.
Demnach hat es sich eindeutig um hochradioaktiven Abfall gehandelt.

Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König,
erklärte gegenüber MONITOR, dass seine Behörde den Vorgang prüfen
werde. "Wir haben aufgrund unserer derzeitigen Kenntnisse, aufgrund
der Abfall-Inventarlisten, keine Hinweise, dass es zu einer
Einlagerung von hochradioaktiven Abfällen wirklich gekommen ist." Man
gehe diesen neuen Hinweisen aber "nach, weil sie eine ganz
wesentliche Grundlage bilden für die Frage, wie die
Langzeitsicherheit der Asse gewährleistet werden kann" sagte König
dem ARD-Magazin Monitor.

Das niedersächsische Umweltministerium sowie das
Bundesumweltministerium hatten bisher immer wieder ausgeschlossen,
dass sich auch hochradioaktiver Abfall in der Asse II befindet.

Das ursprünglich als Atomendlager für schwach- und
mittelradioaktiven Müll vorgesehene ehemalige Salzbergwerk Asse II
soll nun für einen Kostenaufwand von bis zu 4 Milliarden Euro
stillgelegt werden, nachdem immer wieder Wasser in das Lager
eingedrungen war und ein Einsturz der gesamten Anlage droht. Darüber
hinaus war erst letzte Woche erneut radioaktiv verseuchte Salzlauge
ausgetreten.

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Telefon 0221 - 220 - 2770
WDR-Redakton Monitor, Georg Restle, Telefon 0221 - 220 - 3124


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