RNZ: Abgang mit Stil Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking erweist in der Stunde seiner Niederlage Größe
Geschrieben am 23-07-2009 |
Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Am Ende zeigte sich das "Alpha-Tier" Wendeling Wiedeking doch noch als ganz normaler Mensch. Mit Tränen in den Augen und der noblen Geste, 25 Millionen seiner Abfindung für soziale Zwecke zu spenden. Sicherlich ein Medien-Coup. Aber ein gelungener. Dieser Abgang hat Stil. Überhaupt sind die Verlierer die sympathischeren: Günther Oettinger hat von der Stuttgarter Staatskanzlei aus getan, was getan werden konnte - aber das halb-sozialistische VW-Gesetz konnte auch er nicht knacken, zumal ihn die Kanzlerin schlicht hängen ließ. Ihr waren die Stimmen der VW-Belegschaft eben lieber als die reine Lehre der Markwirtschaft - wieder einmal ein Beweis für die Wirtschaftsferne der Union. Ironie der Geschichte, dass nun die Gewinner, also die Piëchs, Porsches und Wulffs genau jenen Plan umsetzen, den Wiedeking und sein ebenfalls geschasster Finanzvorstand Härter ausgearbeitet haben. Katar bringt frisches Geld, VW und Porsche tauschen technisches Know-How - und lösen damit ganz nebenbei als gemeinsame Flotte das CO2-Problem von Porsche. Die Eigner machen ohnehin ihren Reibach - somit stimmt wenigstens ein Satz, der gestern so oft betont wurde: Es gibt fast nur Gewinner. Der neue VW-Konzern wird vor Kraft kaum laufen können - BMW und Daimler müssen sich warm anziehen.
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