Westdeutsche Zeitung: !!KORRIGIERTE FASSUNG!! Verpflichtende Vorschule statt früher Einschulung - Was unsere Kinder lernen müssen Von Friedrich Roeingh =
Geschrieben am 24-07-2009 |
Düsseldorf (ots) - Die Zahl der Reformvorschläge in der Bildungspolitik ist reziprok zu den gelungenen Umsetzungen. So sorgt das Abitur nach zwölf Jahren für Zehn-Stunden-Tage, ohne dass die meisten Schüler Gelegenheit zu einer Mittagsverpflegung oder entspannenden Angeboten an diesen Mammuttagen bekämen. Mit der Verdichtung der Universitätsausbildung halten die Lehrbedingungen an den Hochschulen bei weitem nicht Schritt. Und statt der gewünschten Internationalisierung durch Bachelor und Master finden die Studenten gar keine Zeit mehr, um im Ausland zu studieren.
Diese unaufgeräumten Baustellen können die Bildungspolitiker freilich nicht von immer neuen Vorstößen abhalten - als leite sich daraus ihre Daseinsberechtigung ab. Bundesministerin Annette Schavan belebt nun ihr Lieblingsthema der früheren Einschulung. Eine gänzlich überflüssige Debatte. Zudem taugt die versuchsweise Zusammenführung von Kindergärten und Grundschulen an einigen Standorten in Baden-Württemberg gar nicht als Grundmodell für die Befriedigung des unbestreitbaren Wissensdurstes der 4- bis 6-jährigen. Diese sogenannten Bildungshäuser werden Angebotsinseln bleiben, von denen vor allem diejenigen Kinder profitieren, deren Eltern ohnehin alles für die optimale Entwicklung ihrer Kinder unternehmen.
Das wahre Problem der frühkindlichen und schulischen Bildung in Deutschland liegt in der immer weiter auseinander klaffenden Lücke zwischen geförderten und vernachlässigten Kindern. Wer in die Grundschule kommt und nicht richtig deutsch sprechen kann - ein Mangel, den nicht nur viele Ausländerkinder aufweisen - , wird mit großer Wahrscheinlichkeit keinen ordentlichen Schulabschluss erreichen. Tatsächlich werden im Alter zwischen 4 und 6 Jahren die Handicaps fürs Leben gelegt.
Wir brauchen dringend eine verpflichtende Vorschule, in der alle Kinder zwei Jahre lang die Fähigkeiten erwerben, die Grundlage für eine erfolgreiche Schulzeit und letztlich einen erfolgversprechenden Lebensweg sind. Die Vermittlung von Sprachkompetenz, Naturphänomenen und Lernverhalten in der Gruppe sind dabei wichtiger als Lesen, Schreiben und Rechnen. Das setzt freilich ein ganz andere Ausbildung der Erzieher voraus.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211 / 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
215916
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ärzte-Honoraren Bielefeld (ots) - Die Freie Ärzteschaft (FÄ) hat bereits flächendeckende Streiks für die Zeit nach der Bundestagswahl angekündigt, wenn es der neuen Bundesregierung nicht gelingen sollte, die wohnortnahe hausärztliche Versorgung zu sichern. Der kleine Arzt in seiner eigenen Praxis dürfe nicht angetastet werden. Auch einen Freibrief für große Klinikkonzerne, die ambulante Versorgung der Patienten zu übernehmen, dürfe es nicht geben, lauten die kämpferischen Töne des FÄ-Präsidenten Martin Grauduszus. Fest steht, dass die umstrittene Honorarreform mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Konjunktur, Ausgabe vom 25.07.2009 Ulm (ots) - Wir lechzen nach guten Nachrichten aus der Wirtschaft. Es kann uns nicht schnell genug gehen, bis sich die Konjunktur zum Besseren wendet. Weil ihr Absturz so brutal ist und er nicht länger anhalten darf, wäre es allzu verlockend, jetzt möglichst viel in erste Hoffnungszeichen zu interpretieren, die vom Ifo-Konjunkturbarometer ausgehen. Es hat sich im Juli zum vierten Mal in Folge deutlich verbessert. Dass es endlich einen Lichtblick gibt, kann man nicht dick genug unterstreichen. Denn das Münchner Konjunkturbarometer signalisiert: mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Guttenberg Stuttgart (ots) - Es kommt an beim Publikum, wie unabhängig, geradlinig und zugleich pflichtbewusst dieser Politiker auftritt, der mit gerade einmal 37 Jahren Machtworte weder seines Parteichefs Horst Seehofer noch seiner Kanzlerin Merkel zu fürchten scheint. Er zieht daraus eine Glaubwürdigkeit und Authentizität, mit der er es dereinst weit bringen kann, wenn er sich von seinem Weg nicht abbringen lässt. Parteien nämlich sind außerordentlich geschickt darin, kantige Köpfe abzuschleifen - wenn es sein muss bis zur völligen Unkenntlichkeit. mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Kauder lehnt Forderung nach Sondersitzung des BND-Untersuchungsausschusses ab Köln (ots) - Köln - Der frühere Vorsitzende des BND-Untersuchungsausschusses, Siegfried Kauder (CDU), hat die Forderung der FDP-Bundestagsfraktion nach einer Sondersitzung des Gremiums abgelehnt. "Man kann keine Sondersitzung in einem Ausschuss machen, den es rechtlich nicht mehr gibt", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Deshalb habe ich das Anliegen der FDP an die Fraktionen weitergeleitet." Diese müssten sich überlegen, ob sie einen neuen Ausschuss einsetzen wollten. Kauder fügte jedoch kritisch hinzu: "Was mehr...
- Lausitzer Rundschau: Schavan will frühere Einschulung / Großes Missverständnis Cottbus (ots) - Mit dem Lernen können Kinder gar nicht früh genug anfangen. Dass sie aber deshalb früher eingeschult werden sollen, wie es sich Bundesbildungsministerin Schavan vorstellt, ist ein großes Missverständnis. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel wird der Stichtag für die Schulpflicht gerade schrittweise nach hinten verschoben. Und parallel dazu wächst bei vielen Eltern der Ärger, weil sie ihre Kinder noch gar nicht für schulreif halten und deshalb allerlei bürokratische Hürden nehmen müssen, um eine Zurückstellung zu erwirken. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|