Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema: Ärzte-Honorare
Geschrieben am 27-07-2009 |
Bielefeld (ots) - Ganz so schlecht wie sie geredet wurde, kann die Honorarreform für die Praxisärzte nicht gewesen sein. Besser als erwartet, sagt sogar Andreas Köhler, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Wenn die niedergelassenen Ärzte im ersten Quartal bundesweit 7,8 Prozent mehr eingenommen haben, wird damit eine Tendenz beschrieben: Es wurde mehr Geld verteilt. Und wie im richtigen Leben gibt es bei der Reform Gewinner und Verlierer. Die Mediziner in Baden-Württemberg haben 0,7 Prozent weniger erhalten, die in Berliner mehr als 30 Prozent mehr. Ein weiterer Nachholbedarf, wie ihn die KBV fordert, ist nicht unbedingt zu rechtfertigen. Bei der Gesundheitspolitik geht es nicht nur um Patienten, Versorgung und Einkommen. Gesundheitspolitik ist vor allem ein Verteilungskampf. Ein Kampf zwischen Hausärzten und Fachärzten, zwischen Krankenhäusern und Apotheken, zwischen Krankengymnasten und Kurhäusern. Alle fordern ihren Anteil am milliardenschweren Gesundheitstopf. Was nicht geht, ist allen Beteiligten mehr Geld zu versprechen, und dann die Kassen dafür zu geißeln, dass sie mehr ausgeben. Ulla Schmidt weiß, wer gemeint ist.
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