Neue OZ: Kommentar zu Ulla Schmidt
Geschrieben am 29-07-2009 |
Osnabrück (ots) - Richtige Antwort
Frank-Walter Steinmeier liegt in Umfragen weit hinter Angela Merkel. Wenn er trotzdem ins Kanzleramt einziehen will, muss die Kampagne bei der SPD bis zur Wahl rund laufen. Alle Sozialdemokraten richten sich danach. Nur Ulla Schmidt nicht. Ähnlich wie seinerzeit die unglückliche Heide Simonis scheint sich die Gesundheitsministerin vor allem zu fragen: Und was wird aus mir?
Steinmeier hat darauf jetzt die einzig richtige Antwort gegeben, indem er Ulla Schmidt kurzerhand aus seinem Schattenkabinett entfernte. Hätte die Aachenerin von sich aus diesen Rückzieher offensiv und öffentlich verkündet, stünde sie nun viel besser da. Doch es fehlt ihr das rechte Gespür für die Peinlichkeit ihrer Lage.
Diese Verbohrtheit ist letztlich fast noch erschreckender als die eigentliche Affäre selbst. Denn hätte Schmidt gleich zu Beginn einen politischen Fehler eingeräumt, wäre das Thema vermutlich schnell erledigt gewesen. Nun aber fragt sich jeder: Wie weit hat sich diese Ministerin auch in anderen Bereichen von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt?
Für Steinmeier wird Ulla Schmidt damit zu einer Belastung. Das ist bitter, denn ihr Politikfeld gehört traditionell zum Kern jeder sozialdemokratischen Wahlkampagne. Trotzdem: Besser ein vorläufiges Ende mit Schrecken, als die fatale Debatte über Dienstwagen unnötig fortzusetzen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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