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Unternehmenssteuerreform - Schlechte Bilanz für Personenunternehmen

Geschrieben am 04-08-2009

Köln (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Ihr Ziel, mit der 2008 in Kraft getretenen
Unternehmenssteuerreform den Standort Deutschland attraktiver zu
machen, hat die Bundesregierung nur teilweise erreicht. Zwar ist die
tarifliche Steuerbelastung deutscher Kapitalgesellschaften auf 31
Prozent gesunken. Damit haben hierzulande ansässige
Aktiengesellschaften und GmbHs im Vergleich der wichtigsten
Industrieländer inzwischen "nur" noch die sechsthöchste
Steuerbelastung zu schultern - vor der Reform lag Deutschland mit
39,5 Prozent Gewinnsteuern an dritter Stelle der Hochsteuerländer.
Für die Personenunternehmen fällt die Reformbilanz allerdings
deutlich negativer aus. Trotz des neuen ermäßigten Steuersatzes auf
einbehaltene Gewinne summiert sich die tarifliche Belastung auf
Unternehmensebene auf 37,6 Prozent. Bei der Besteuerung der
Gesellschafter führt die Kombination aus Thesaurierungsbegünstigung
und Nachversteuerung sogar zu einer Steuerlast von mehr als 49
Prozent. Hierzu trägt auch die im Zuge der Reform eingeführte
Abgeltungssteuer bei. Außerdem erhöht die Neuregelung den
steuerlichen Anreiz, betriebliche Investitionen mit Fremdkapital zu
finanzieren, anstatt dass sie die Betriebe dazu bewegt, ihre
Eigenkapitalbasis zu stärken. Der Beleg hierfür sind die sowohl bei
Personenunternehmen als auch bei Kapitalgesellschaften niedrigeren
effektiven Durchschnittssteuersätze für kreditfinanzierte
Investitionen. Bei Kapitalgesellschaften beträgt die Differenz zur
Investitionsfinanzierung aus eigenen Mitteln bis zu 8 Prozentpunkte.

Ralph Brügelmann: Aktuelle Unternehmenssteuerbelastung im
internationalen Vergleich, in: IW-Trends 3/2009

Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln - IW Köln
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51902
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51902.rss2

Pressekontakt:
Gesprächspartner im IW: Ralph Brügelmann, Telefon: 030 27877-102


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