Merkel wusste seit 1996 von Atommüll-Risiken der Asse / Greenpeace fordert Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages
Geschrieben am 05-08-2009 |
Hamburg / Hannover (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war schon vor 13 Jahren über eine mögliche radioaktive Verseuchung des Trinkwassers durch das Atommüllager Asse II informiert. Dies geht aus einem Greenpeace vorliegenden Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) an das Bundesumweltministerium aus dem Jahr 1996 hervor. Die Untersuchungen des BfS zeigen auf, dass die Lagerung von Atommüll in Salzstöcken mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden ist. So würde ein Voll-Laufen der Asse mit Wasser zu einer 100-fach über den zulässigen Grenzwerten liegenden Strahlenbelastung der Bevölkerung führen. Greenpeace fordert den Einsatz eines Untersuchungsausschusses im Bundestag, der prüft, inwieweit das Endlagerkonzept der Bundesrepublik durch diesen Behördenbericht nicht schon 1996 als gescheitert angesehen werden musste.
"Merkel ist eine Schlüsselfigur in der Endlagerpolitik und muss vor einen Bundestags-Ausschuss zitiert werden", sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. "Sie hat gewusst, dass die Lagerung von Atommüll in Salz nicht sicher ist. Asse und Morsleben hätten sofort dicht gemacht, der Ausbau des Salzstocks in Gorleben gestoppt werden müssen." Morgen beginnt in Hannover der Parlamentarische Untersuchungsausschuss auf Landesebene zu den Vorgängen in der Asse. Die CDU/FDP-Mehrheit verhindert in Niedersachsen jedoch eine Vorladung Angela Merkels.
Das BfS warnte bereits 1996 davor, dass "größere Schwierigkeiten" in der Asse das Konzept der Endlagerung von Atommüll in Salzbergwerken in Frage stellen könnten. Das Endlager Morsleben sei "nicht mehr zu halten" und das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle im niedersächsischen Salzstock Gorleben "gefährdet".
Ungeachtet der Warnungen des BfS hat Angela Merkel als damalige Bundesumweltministerin noch im April 1998 die Betriebszeit von Morsleben um weitere fünf Jahre per Atomgesetzänderung verlängert. Erst eine von Greenpeace angestrengte Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Magdeburg hat die weitere Einlagerung von Atommüll in der ehemaligen DDR-Deponie am 25. September 1998 gestoppt. Auch den Ausbau des Salzstocks Gorleben zum Endlager für hochradioaktive Abfälle hat sie durch eine Änderung des Atomgesetzes vorangetrieben.
"Weder die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung, noch die finanziellen Mittel eines Untersuchungsauschusses auf Landesebene reichen aus, um einen Skandal dieser Tragweite aufzuklären. Alle drei Endlagerstandorte werden außerdem vom Bund betrieben. Also muss jetzt auch der Bundestag aufklären", sagt Mathias Edler.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mathias Edler unter Tel. 0151-1805 3404 oder an Pressesprecher Patric Salize, Tel. 0171-8780 828. Weitere Informationen unter www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
217606
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Streit um das Schalke-Lied: Frankfurt/Oder (ots) - Was alteingesessene Deutschen zumeist als Posse empfinden, hat einen ernsten Hintergrund. Wieder einmal stehen eine westliche säkularisierte Welt, in der Religion keine tragende Rolle mehr spielt und wo Meinungsfreiheit zentraler Wert ist, einem Denken gegenüber, das von religiösen Empfindungen, womöglich auch Minderwertigkeitskomplexen oder gekränktem Stolz getragen ist. ... Es ist gut, dass der Zentralrat der Muslime in Deutschland verantwortungsbewusst "Heißspornen" geraten hat, beim Schalke-Lied den "Ball flach mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Verordnung gegen Steuer-Hinterziehung Rostock (ots) - Was für eine schwere Geburt! Bis Finanzminister Peer Steinbrück seine Verordnung zum Kampf gegen Steuerflucht endlich durch hatte, musste er den Steueroasen Schweiz, Luxemburg und Co. mit der "Kavallerie von Fort Yuma" drohen und am Ende sogar Ougadougou um Hilfe bitten. Nun gibt es zwar die Verordnung, doch schaut man genauer hin, ist sie ein ziemlich zahmer Tiger. Die vielzitierte schwarze Liste der Steueroasen ist leergefegt, weil Steuervermeidungs-Hochburgen der Industriestaaten-Organisation OECD einfach mal versprochen mehr...
- Fromme: Bayerischer Verdienstorden für Erika Steinbach - Platz 6 auf Politiker-Ranking Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Verleihung des Bayerischen Verdienstordens an Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Es ist sehr zu begrüßen, dass der Freistaat Bayern heute Erika Steinbach mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Bayerischen Verdienstorden, ehrt. Zudem würdigt Bayern damit den Jahrestag der Charta der Heimatvertriebenen auf besondere und vorbildliche Weise. mehr...
- Deutsche Umwelthilfe begrüßt die Berufung von Jochen Flasbarth zum neuen Präsidenten des Umweltbundesamtes Berlin (ots) - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnet Berufung von Flasbarth als "Signal für ein weiterhin starkes und kompetent geleitetes UBA" und wünscht ihm im Namen der DUH einen guten Start im Amt Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begrüßt die Berufung von Jochen Flasbarth als neuen Präsidenten des Umweltbundesamts. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete die Nominierung als "eine ausgezeichnete Wahl" und fügte hinzu: "Jochen Flasbarth kennt die gesamte Palette der Umwelt- und Naturschutzpolitik, sowohl mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Betrug mit der Abwrackprämie = Von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. 1989, als nach dem Fall der Mauer Bürger der DDR im Westen 100 Mark Besuchergeld erhielten, gab es zwar auch ganz Schlaue. Die kassierten erst in Westberlin und knatterten dann schnell nach Hof, um sich einen weiteren Hunderter abzuholen. Aber dieses Loch war schnell gestopft. Anders der Betrug mit der Abwrackprämie. Der Bund der Kriminalbeamten hatte bereits im Frühjahr 2009 gewarnt, Hunderte Altwagen würden erst mit 2500 Euro prämiiert und dann illegal weiterverkauft. Das Verfahren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|