Aktienmarkt: Geopolitische Risiken und Unternehmenszahlen belasten Sentiment
Geschrieben am 18-07-2006 |
Mainz (ots) - Der Funke der Begeisterung, der vom Auftreten und Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft während der Fußball-WM 2006 entfacht wurde, ist nur begrenzt auf die Börse übergesprungen. Wichtiger Impulsgeber an den internationalen Aktienmärkten waren vielmehr die schwankenden Erwartungen hinsichtlich der US-Leitzinsentwicklung. Je nachdem, ob Vertreter der US-Notenbank eine weitere Verschärfung der Leitzinspolitik oder eher eine Entspannung signalisierten, schlug das Pendel an den Kapitalmärkten aus. In ihrer jüngsten Veröffentlichung machte die Fed deutlich, dass Ausmaß und Timing weiterer Schritte sowohl vom konjunkturellen Umfeld als auch von den Inflationsperspektiven abhängig sein werden. Jedes Fundamentaldatum mit Wirkung auf die Entscheidungsfindung der Fed besitzt daher in den kommenden Wochen einen potenziell marktbewegenden Einfluss an den Aktienmärkten.
Neben den makroökonomischen Daten dürften aber auch die Unternehmensberichte wieder stärkere Kurswirkung entfalten. Im Vorfeld der US-Berichtssaison zum 2. Quartal deuten die Vorankündigungen von Unternehmensseite zwar auf einen positiven Verlauf hin. Gemäß der Konsensschätzungen wird für den S&P 500 zum zwölften Mal in Folge mit einem zweistelligen Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahresquartal gerechnet. Jedoch bot der Auftakt der Berichtssaison ein eher enttäuschendes Bild. Gewinnwarnungen bzw. Umsatzenttäuschungen bei Unternehmen wie 3M, Alcoa und AMD lösten Ängste aus, dass die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal zu hoch sein könnten.
Auch in Deutschland ist der Start in die Gewinnsaison durch schwächere SAP-Zahlen getrübt. Dennoch sollten die Unternehmensberichte mehrheitlich positiv ausfallen und damit an die exzellenten Ergebnisse des 1. Quartals (DAX-Gewinnwachstum 32 Prozent) anknüpfen. Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen für die Jahre 2006 und 2007 präsentiert sich der deutsche Aktienmarkt damit weiterhin attraktiv bewertet. Die jüngsten Kursrückgänge dürften somit vor allem Spiegelbild eines gestiegenen Misstrauens hinsichtlich dieser Prognosen sein. Im Zuge überzeugender Unternehmensberichte dürfte deren Erreichbarkeit aber deutlich an Wahrscheinlichkeit gewinnen und somit den Analystenschätzungen von Investorenseite wieder mehr Vertrauen entgegengebracht werden.
Ob die Unternehmensberichte weitere Impulse bringen können, dürfte aber auch von exogenen Faktoren abhängig sein. Die Bombenanschläge in Indien, die Konflikte in Israel und die nordkoreanischen Raketentests haben das geopolitische Risiko wieder stärker ins Blickfeld gerückt. Angesichts der gestiegenen Verunsicherung könnten die nächsten Wochen daher weiter von einer volatilen Seitwärtsentwicklung geprägt sein. Erst im Zuge einer Stabilisierung der internationalen Nachrichtenlage sowie eines absehbaren Endes im US-Leitzinserhöhungszyklus ist mit einer Hebung des fundamental durchaus vorhandenen Potenzials am deutschen Aktienmarkt zu rechnen.
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