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Westfalenpost: Zeichen der Hoffnung

Geschrieben am 07-08-2009

Hagen (ots) - In der Wirtschaft geht es langsam bergauf

Von Stefan Pohl

Das Bild, das der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zur
Beschreibung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation in
Deutschland wählt, könnte treffender nicht sein: Wir sind herunter
von der Intensivstation, liegen aber noch im Krankenbett. Das heißt
nichts anderes als: Der Patient erholt sich, ist aber noch zu
schwach, um entlassen zu werden.
Steigende Exporte, stabile Produktion, mehr Aufträge - das ist der
Dreiklang, aus dem sich die Hoffnung auf ein Ende der Rezession
speist. Dies ist ein größerer Silberstreif am Horizont, als wir ihn
vor einem Monat gesehen haben, mehr aber noch nicht. Börsianern mag
das genügen, um wilde Kursphantasien in Gang zu setzen - die
Dax-Entwicklung der vergangenen Wochen bestätigt dies. Beschäftigte
und exportorientierter Mittelstand, in Südwestfalen zahlreich
vertreten, werden jetzt noch nicht in Jubel ausbrechen, dafür ist es
zu früh.
Denn auch wenn die Zahlen weiter nach oben weisen sollten, ist
zweierlei zu bedenken: Zwar liegen zum einen die Exporte weit über
den Vormonaten, dem Vergleich mit dem Vorjahr hält das Niveau aber
längst nicht stand - ein Viertel fehlt. Und zum anderen sind im
Herbst und Winter noch die schlimmen Spätfolgen der Rezession zu
verarbeiten, wenn aus Kurzarbeit womöglich Entlassungen werden, die
Arbeitslosigkeit hochschnellt und Firmen pleite gehen.
Spätestens dann wird den Verbrauchern auch die Lust am Konsum
vergehen, was die Bedingungen für einen nachhaltigen Aufschwung
verschlechtern dürfte. Wir sollten uns freuen, dass es in der Krise
wieder Zeichen der Hoffnung gibt. Aber etwas gesunde Skepsis ist oft
nicht der schlechteste Ratgeber.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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